Eine Glosse von Arne Kolarczyk

Hurra, das neue Jahr ist da. Nur dumm, dass ich nicht in Hurra-Stimmung bin. Das liegt am Alter. Mit jedem Jahreswechsel rückt schließlich ein weiterer Geburtstag in greifbare Nähe. Das fortschreitende Lebensalter merke ich allerdings nicht am körperlichen Verfall. Davon bin ich wohl noch weit entfernt.

Nein, es sind eigene Verhaltensweisen, die noch vor einigen Jahren für mich undenkbar gewesen wären. Im Radio die NDR 1 Welle Nord einschalten zum Beispiel. Ging früher gar nicht, schließlich hörten meine Eltern den Sender. Heute, ich räume es ein, mag ich das Programm gerne und stehe sogar dazu.

Zu Silvester habe ich einen weiteren unerträglichen Tiefpunkt erreicht. Nach 23 Uhr zappte ich durch die Fernsehkanäle auf der Suche nach einer Silvestershow. Das ZDF sendete vom Brandenburger Tor in Berlin und war total up to date. Junge, unverbrauchte Moderatoren parlierten miteinander und junggebliebene Gesangsartisten gaben ihre aktuellen Chartstürmer zum Besten.

Nur ich fand das alles unerträglich schlecht und blieb in der Folge freiwillig im Ersten beim Musikantenstadl hängen. Noch vor einigen Jahrzehnten verband ich die Schunkel-Truppe mit meiner Oma und schaltete sofort um. Nun frage ich mich, wer bei mir den Schalter umgelegt hat und was als nächstes kommt. Lieber nicht darüber nachdenken . . . In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr!