Eine Glosse von Rainer Burmeister

Na, wie geht's? Die Feiertage gut überstanden? Weihnachten ist neben seiner ursprünglichen Bedeutung ja auch das Fest des Schenkens und der Familie. Man ist mit Auto, Bus oder Bahn mobil, kommt zusammen, trifft Verwandte, Freunde oder auch alte Bekannte.

Auf alte Bekannte der etwas anderen Art bin ich gestoßen, als ich im Kreis Pinneberg mit dem Pkw unterwegs war. Da kamen mir doch plötzlich längst vergessen geglaubte Schlaglöcher wieder unter die Räder. Es rumpelte und pumpelte, als wäre der Weihnachtsmann unterwegs. Wobei das nicht so ganz passt, denn der saust ja mit seinem Rentierschlitten durch die Luft.

Der uns die schöne Bescherung mit den kaputten Straßen bereitet hat, wird in manchen Regionen der Welt Väterchen Frost genannt. Das passt genau: Denn erst drang bei milder Wetterlage Regenwasser in die notdürftig geflickten Fahrbahnen ein. Dann schaltete Gevatter Frost auf Gefrierstufe um. Und prompt dehnte sich das gefrierende Wasser unter dem Asphalt aus, bis das Eis die Fahrbahndecke sprengte. Plumps, waren schlagartig die Schlaglöcher wieder da.

Dieses Spiel wird sich vielerorts bei entsprechendem Wetterverlauf noch wiederholen. Weil aus falsch verstandener Sparsamkeit die Straßen oft nur geflickschustert statt gründlich saniert wurden, nimmt der Winter jetzt Rache - und keine Rücksicht auf Standorte. In Rellingen platzten auf der Hauptstraße sogar direkt vor dem Rathaus die Placken wieder auf. Dabei hat die Baumschulgemeinde sogar noch gute Karten. Denn einige Straßen wurden in den vergangenen Monaten geradezu vorbildlich grundsaniert. Deshalb gibt es dort jetzt trotz Frosts keine Frostbeulen.

Unterwegs in Pinneberg, kracht mein Auto auf der Verbindungsstraße in einen besonders tiefen Krater. Wie mir scheint, hat die Kreisstadt nicht nur die größten Haushaltslöcher, sondern auch die größten Schlaglöcher aufzuweisen.