Ellerbeks Handballerinnen sind nach 40:16 gegen Bredstedt erstmals Oberliga-Spitzenreiter

Ellerbek. Nach dem abschließenden Oberligaspiel des Jahres, einem Nachholtreffen gegen den Bredstedter TSV, war die Stimmung bei den Handball-Frauen des TSV Ellerbek blendend. Michael Dahms, erfolgreicher Fußball-Trainer vergangener Tage bei der SV Halstenbek-Rellingen, hatte die Harbig-Halle betreten und lud Mannschaft, Trainer und Vertreter des Frauen-Managements an seinem 56. Geburtstags zu einem Glas Sekt ein. Versteht sich von selbst, dass die sportlichen Damen das Geburtstagskind mit einem Ständchen ("Happy Birthday") überraschten.

Melina Dahms schenkt ihrem Vater sieben Tore zum Geburtstag

Zu den Spielerinnen in Feierlaune zählte auch die Tochter des früheren St. Pauli-Spielers: Melina Dahms trug zuvor mit sieben Toren wesentlich zum haushohen 40:16 (20:9)-Sieg der Ellerbekerinnen gegen den mit nur sieben Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen antretenden Gegner aus Nordfriesland bei - noch ein kleines Geschenk für Handball-Fan Michael Dahms.

Ellerbeks Frauen hatten die Szenerie zum idealen Zeitpunkt gewählt: Der Erfolg im Nachholspiel gegen Bredstedt hievte Ellerbek erstmals in dieser Saison auf den ersten Platz in der Oberliga. Mit 25:5 Punkten führen die Schützlinge von Trainer Timo Jarama nunmehr vor dem ATSV Stockelsdorf und der HSG Kropp/Tetenhusen (beide 24:6), gefolgt vom SC Alstertal-Langenhorn (22:8) und dem TSV Wattenbek (18:10).

Timo Jarama versäumte es nicht, seine Mannschaft mit einem Sonderlob in die bis zum 3. Januar (erster Trainingsabend) dauernde Pause zu schicken. "Die Zwischenbilanz ist eine tolle Momentaufnahme. Wir werden sehen, wie es 2013 weitergeht und sind zuversichtlich, auf Dauer oben in der Tabelle zu stehen. Vor allem verstand es das Team, aus jedem Spiel ein besonderes zu machen. Alle sind mit Spaß bei der Sache." Coach Jarama bedankte sich auch bei Co-Trainerin Nadja Günter, die ihm den Rücken frei hält und immer präsent ist, wenn es erforderlich ist.

Nur zwei Niederlagen zeugen von der Qualität des Teams

Bis auf die beiden Niederlagen gegen Stockelsdorf und Kropp/Tetenhusen und dem Unentschieden gegen Wattenbek haben die TSV-Frauen überwiegend überzeugt, sieht man mal von den (siegreichen) Begegnungen ab, in denen es arg viele Gegentreffer gab. Dass fünf Spielerinnen unter den ersten 30 Torschützinnen der Oberliga gelistet sind, unterstreicht die Angriffsstärke eines kreativ ausgerichteten und vor allem im Angriff starken und unberechenbaren Kaders.

Inzwischen rücken auch weiter hoffnungsvolle Nachwuchsspielerinnen, so wie Jana Höhne und Jana Schwarz, die sonst zur zweiten Reihe gehören. Nur für Anna-Lena Seemann läuft es nicht ganz so gut - sie fällt derzeit mit einem Bänderriss aus, saß auf der Bank. Bereits beim 10:2 Mitte der ersten Halbzeit war das Spiel übrigens entschieden. Die jungen Bredstedterinnen spielten im Rahmen ihrer Möglichkeiten solide, doch es fehlte ihnen Durchschlagskraft gegen Ellerbeks bewegliche Deckung mit einer starken Torhüterin Juliane Mohr.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Juliane Mohr (60 Min.) - Nadine Cramer (9/3), Melina Dahms (7), Rebecca Holst (5), Svenja Rix-Müller (4), Maren Sicks, Sandra Vollstedt (beide 3/2), Lena Jachimowitz, Anastasia Zachau, Kim Höhne (je 2), Jana Schwarz, Marike Pletz, Jana Höhne (je 1).