Quickborn. Die Erhöhung des Gewerbesteuersatzes vom Jahr 2013 an sei der SPD schwer gefallen, aber unumgänglich gewesen, begründet Quickborns SPD-Fraktionschef Jens-Olaf Nuckel diese Entscheidung der Ratsversammlung, die Grüne, FDP und WIR mitgetragen haben. Nur mit dieser ersten Anhebung dieses Steuersatzes um rund zehn Prozent seit mehr als 30 Jahren konnte das Haushaltsdefizit von 2,4 Millionen auf 1,1 Millionen Euro gesenkt werden. Ihm sei klar, dass viele Betriebe gerade wegen des niedrigen Steuersatzes nach Quickborn gezogen seien und nun enttäuscht würden, sagt Nuckel. "Aber die Entscheidung war alternativlos." Die Stadt Quickborn musste die gewaltigen Millionensummen, die sie in neue Schul- und Kindergartenbauten steckte, durch zusätzliche Einnahmen ausgleichen.

Substanzielle Einsparmöglichkeiten gebe es dagegen kaum, führt Nuckel aus. Eine Schließung von Freibad, Bücherei und Volkshochschule komme für die SPD nicht in Frage. Und auch bei der Verwaltung ließe sich laut Bürgermeister Thomas Köppl nichts Nennenswertes einsparen. Seine Mitarbeiter arbeiteten bis zur Grenze der Belastbarkeit. Darum habe die Ratsversammlung beschlossen, ein Beratungsbüro einzuschalten, das mögliche Einspar- und Effektivitätspotenziale in der Verwaltung herausarbeiten soll. Wie da die CDU-Fraktion von fehlendem Sparwillen sprechen könne, wo doch ihr eigener Bürgermeister nichts dazu beizutragen hätte, bleibe ihr Geheimnis, wundert sich der SPD-Fraktionschef. "Das grenzt an Schizophrenie."