Eine Glosse von Christoph Brix

Ein altes arabisches Sprichwort sagt: "Der Kaffee muss heiß sein, wie die Küsse eines Mädchens am ersten Tag, süß wie die Nächte in ihren Armen und schwarz wie die Flüche der Mutter, wenn sie es erfährt." Dem kann man einfach nichts mehr hinzufügen. Schließlich erfreut sich das koffeinhaltige Heißgetränk in Deutschland extrem großer Beliebtheit. Egal ob "to go", in exklusiven Coffee-Shops oder daheim bei Oma auf dem Sofa - wir Deutschen konsumieren knapp sieben Kilogramm Kaffeepulver pro Jahr und Kopf. Tendenz steigend in den letzten Jahren. Von wegen lieber Tee als Kaffee!

Wobei ... es gibt auch Ausnahmen: Den Kaffee unseres geschätzten Kollegen, nennen wir ihn P. Die unerbittlich bis zum Rand mit Kaffeepulver vollgepresste Filtertüte in der Redaktionskaffeemaschine lässt den Verdacht aufkommen, dass der Kollege die genannten sieben Kilogramm auf einmal durch die Maschine jagen will.

Was haben die arabischen Mütter da zu fluchen! Die schwarze Flüssigkeit ist durchaus in der Lage, Löcher in die Magenschleimhaut zu brennen. Junge Kolleginnen berichten von unkontrollierbarem Händezittern und Schlafproblemen - und das bereits nach dem Konsum einer Tasse während der Morgenkonferenz. Aber da P. immer fleißig und gerne Kaffee kocht, während der Rest der Redaktion in hektische Betriebsamkeit verfällt, sind wir ihm für jede Tasse, die er mit uns teilt, von ganzem Herzen dankbar!