Unternehmensleitung plant, 73 Arbeitsplätze von Essen an die Elbe zu verlagern

Wedel. Endlich wieder gute Nachrichten für Wedels Bürgermeister Niels Schmidt. Nach den eingebrochenen Gewerbesteuereinnahmen und den vom Pharmariesen AstraZeneca angekündigten Mitarbeiterabbau von 89 Stellen in Wedel setzt ein anderes Unternehmen jetzt verstärkt auf den Standort an der Elbe. Wie die Jenoptik AG, ein Optoelektronikkonzern mit Hauptsitz in Jena, mitteilte, sollen 73 Arbeitsplätze der Sparte "Verteidigung und Zivile Systeme" von Essen nach Wedel wandern. Grund für den Umzug ist die Zusammenlegung von vier auf drei Standorte. Damit solle die Ertragskraft und Flexibilität der Sparte gestärkt werden. Finanzvorstand Rüdiger Andreas Günther dazu: "Ausgiebige Analysen haben gezeigt, dass vier Standorte mit zum Teil überlappenden Kompetenzen nicht nachhaltig betrieben werden können."

Mit dem Betriebsrat werden jetzt Gespräche aufgenommen. Die Zusammenlegung soll ab dem kommenden Jahr beginnen. Derzeit arbeiten 530 Mitarbeiter für Jenoptik am Wedeler Sitz an der Industriestraße. Dort stellt das Unternehmen zum Beispiel Energiesysteme für Fahrzeuge her. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus der Luftfahrt- und Transportindustrie sowie aus dem Wehrtechnikbereich.

Jenoptik trennt sich zudem Anfang des Jahres von einem weiteren Teilstück. Das unternehmenseigene Kalibrier- und Umweltlabor am Standort Jena samt fünf Mitarbeitern übernimmt die Wedeler Firma Messtechniknord. "Wir können so unsere Bandbreite im Bereich Umweltsimulation und Klimatechnik erweitern", sagt Geschäftsführer Olaf Breitkreuz. Das Investitionsvolumen beziffert der Chef von Messtechniknord auf etwa 400.000 Euro.