Unkritisch und banal

5. Dezember "Antifaschisten wettern gegen Weber-Ausstellung"

Der Umgang mit der Kritik an dieser Ausstellung lässt aufhorchen und offenbart ihre Berechtigung. Weber sei "Meister der zeitlos gültigen Gesellschaftskritik", heißt es in der Werbung für diese Ausstellung. Damit ist eine unkritische Präsentation vorgezeichnet. Die Antwort des Herrn Kreispräsidenten, "Hier gibt es keine politischen Aussagen, hier wird Kunst gezeigt", bestätigt dies. Die Kuratorin versteigt sich zur Banalität, dass sich jeder Besucher selbst eine Meinung bilden müsse. Wenn sie das als das "Wesen einer Ausstellung" bezeichnet und kein Wort über konzeptionelle Bedingungen verliert, die erst eine zutreffende Meinungsbildung ermöglichen, stellt sich die Frage nach ihrer Eignung. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wird die Ausstellung an allen drei Standorten von einer Journalistin eröffnet, die bekennt, nichts von der politischen Haltung Webers zu wissen. Der Reflex, die Kritik zurückzuweisen, weil sie anonym erhoben wurde, ist lächerlich. Aber wenn es hilft: Ich bin gerne bereit, meinen Namen herzugeben, auch wenn ich nicht Urheber bin und vielleicht das eine oder andere anders gesagt hätte.

Klaus-Dieter Brügmann, Kreissprecher der Linken im Kreis Pinneberg

Fröhliche Haubentaucher

4. Dezember "Dauerstreit rund um den Krupunder See"

In dem Bericht steht leider zu lesen, dass Herr Hofmann und die hauptamtlichen Naturschützer betreffs der Nutzung des Gemeineigentums durch Modellboote immer noch ein sektiererhaftes, wirklichkeitsfremdes Gehabe an den Tag legen. Die Behauptung, elektromotorgetriebene Modellboote und Segler würden die Wasservögel stören, ist völlig aus der Luft gegriffen.

Als Beispiel: Wir waren im Juli zu einem Treffen am Aasee in Ibbenbüren, die Boote waren teilweise zwei Meter lang. Die ach so empfindlichen Haubentaucher haben sich dadurch überhaupt nicht stören lassen, sie schwammen fröhlich zwischen den Modellen herum, tauchten, fingen Fische und fütterten ihre Kleinen.

Und auf der Binnenalster zog ein Haubentaucherpärchen seine Kleinen völlig unbeeindruckt vom Betrieb auf der Straße auf einem schwankenden Tau auf. Dieses Tau gehört zu einer schwimmenden Restaurantanlage, wo reger Betrieb herrscht, die Gäste saßen in doppelter Armlänge vom Nest entfernt. Nun soll mir mal einer dieser Sektierer erklären, wieso diese friedliche Koexistenz nicht auch in Krupunder klappen soll?

P. Jacob

Willkomm Ochs in Tornesch

30. November "Wedel lehnt geschenkte Ochsen ab"

Eigentlich hätte ich mich gefreut, wenn der Wedeler Kulturausschuss ein Liedchen angestimmt hätte: "Lasset die Ochsen zu mir kommen ....". Aber vielleicht ist der eine oder die andere gerade im Stimmbruch oder kann nicht so gut singen? Zumindest sind die Wedeler Bürger dafür, was man so lesen konnte.

Hat man überhaupt schon die Ochsen gefragt? Also die, auf die es ja ankommt. Vielleicht würden sie ja lieber nach Tornesch traben, wo sie mit offenem Gatter und grüner Wiese empfangen würden. Durch die Nähe zur A 23 und mit Hilfe des rührigen Bürgermeisters würde Tornesch noch mehr bekannt. Besucher würden sich einfinden und die Ochsen anschauen, mancher Euro könnte dann in Tornesch ausgegeben werden. Die gingen in Wedel allerdings verloren. Es bliebe noch das Willkomm Höft - und in Tornesch vielleicht das zukünftige Willkomm Ochs. Und wenn sich das bewährt und sich unter den Ochsen im Norden herumgekaut hat, dann wollen die vielleicht gar nicht mehr zum Wedeler Ochsenmarkt, sondern zum Tornescher Ochsen-Meeting? Nicht auszudenken. Ochsen-Watching im Kreis Pinneberg? Ich höre die Kühe aus Neid schon muhen.

Jürgen von der Heyde

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