Der Weihnachtsmann kam gestern in grüner Arbeitskluft zum Lichtermarkt in Elmshorn. Wieso tritt der Mann mit dem Rauschebart sonst eigentlich immer in Rot auf?

Er kam von weither und reiste im Schlitten nach Elmshorn. So wie es sich für einen Nikolaus gehört. In einem unterschied sich der Mann mit dem weißen Rauschebart aber von seinen Kollegen, die derzeit auf den Weihnachtsmärkten im Kreis Pinneberg unterwegs sind. Der Abendblatt-Nikolaus begrüßte die Kinder in der Krückaustadt ganz in Grün - das ist bekanntlich die Farbe von Norddeutschlands größter Tageszeitung. Die Farbe von Mütze und Mantel war den Mädchen und Jungen auf dem Lichtermarkt schnuppe. Hauptsache, sie konnten dem Nikolaus ihre Weihnachtswünsche ins Ohr flüstern. Eine Auswahl der Wünsche finden Sie auf dieser Seite.

Grün? Rot? Was sind denn nun die Farben des Mannes, dem nachgesagt wird, er fülle Jahr für Jahr Stiefel der Kinder, vorausgesetzt das Schuhwerk wurde ordentlich gewienert. Sie wollen die Wahrheit wissen? Der Ur-Nikolaus trug Grün.

Sankt Nikolaus lebte 340 nach Christus als Bischof im türkischen Myra. Er galt als barmherzig und soll alles, was er besaß, an Bedürftige und Kinder verschenkt haben. In Europa ist Nikolaus der am weitesten bekannte Heilige aller Zeiten. Die orthodoxe Kirche, die lutherisch-evangelische und die katholische verehren Nikolaus als Heiligen. Aus den guten Taten des Bischofs von Myra leitet sich der Brauch ab, dass der Nikolaus am 6. Dezember - das ist übrigens sein Todestag - die Kinder beschenkt.

Soweit so gut. Wie ist der Nikolaus an seine Kluft gekommen?

Europäische Auswanderer brachten den Sankt-Nikolaus-Brauch mit in die Vereinigten Staaten von Amerika. In Holland heißt Sankt Nikolaus übersetzt Sinterklaas. Der wurde damals in den niederländischen Kolonien kurzerhand zum Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York erklärt. Aus Sinterklaas wurde in den USA zunächst Saint Claus und schließlich Santa Claus. Damals trug er überwiegend Grün. So sagt es heute zumindest die Legende.

Dass Sankt Nikolaus schließlich zum Weihnachtsmann avancierte, der zum Christfest die Kinder beschert, hat Coca Cola zu verantworten. Die US-Firma kam 1931 auf die Idee, aus Santa Claus eine Werbefigur zur Weihnachtszeit zu gestalten. Vorbild für seinen Weihnachtsmann-Entwurf war ein pensionierter Auslieferungsfahrer mit einem weißen Bart. Weil die Firmenfarben von Coca-Cola weiß und rot sind, kam der Nikolaus zu seiner heute bekannten Kluft. Der echte Weihnachtsmann trägt Abendblatt-Grün.