Wedel. "Runter vom Gas", fordern die Kaufleute Seite an Seite mit Vereinen und Initiativen von Anwohnern der Wedeler Innenstadt. In einem offenen Brief wenden sich gleich vier Gruppierungen an den Bürgermeister und die Parteien. Die Gemeinschaft der Kaufleute, der Förderverein Alt- und Innenstadt, der Verein zur Gestaltung des Straßendurchgangsverkehrs und die Bürgerinitiative für Verkehrsberuhigung fordern gemeinsam Tempo 30 und ein Nachtfahrverbot für Lkw durch die Altstadt - und das möglichst schnell. Das Tempolimit wäre es ein kleines Trostpflaster für die kürzlich auf Eis gelegte Nordumfahrung. Seit Jahren kämpfen Betroffene für die Umgehungsstraße und damit verbundene Verkehrsberuhigung der Altstadt. Ein Ziel, das auch die politische Mehrheit bis zum Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen zu Anfang des Jahres verfolgte. Doch angesichts des Haushaltslochs, wurden die Planungskosten für die Nordumfahrung in Höhe von 600 000 Euro eingespart.

In dem Brief fordern die Befürworter, mit einer Doppel-Strategie die Verlegung der Bundesstraße 431 aus der Stadtmitte weiter zu verfolgen. Zum einen soll eine privatfinanzierte Erschließungsstraße auf der Nordumfahrungstrasse von Holmer Straße bis Pinneberger Straße gebaut werden. Sie könnte später in eine Bundesstraße umgewandelt werden. Zudem solle die Ratsversammlung ein klares Votum für die Nordumfahrung abgeben und Land sowie Bund, von denen man sich Zuschüsse verspricht, signalisieren, dass man an der Realisierung festhält.