Die kleinste Stadt im Kreis Pinneberg ist hier mal wieder Vorreiter. Und das sogar landesweit. Vor zehn Jahren gehörte das Carl-Friedrich-von Weizsäcker-Gymnasium in Barmstedt zu den ersten Oberschulen in Schleswig-Holstein, die seinen Schülern im Zuge eines Pilotprojektes das Abitur auch in acht Jahren statt in neun anbot. Heute ist es eines der wenigen Gymnasien, das sowohl das kürzere G 8 wie das längere G 9 im Programm hat.

Nun macht das Gymnasium gemeinsame Sache mit der Grund- und Gemeinschaftsschule in Barmstedt. Diese 1000 Schüler zählende Schule schickt jedes Jahr 100 Realschulabsolventen ins weiterführende Schul- oder berufliche Leben. Da macht es Sinn, dass sich diese Schulen absprechen und ihr Angebot aufeinander abstimmen. Das sichert nicht nur die Zukunft beider Schulen. Es steigert die Attraktivität des Schulstandortes Barmstedt erheblich. Wenn Lehrer auf der jeweils anderen Schule unterrichten, erweitert dies den Horizont von Schülern und Lehrern. Für Eltern wird das Schulsystem durchschaubarer, wenn auch die Grundschulen mit eingebunden werden und schulübergreifend statt in Konkurrenz die Vor- und Nachteile der jeweiligen Schulform beschrieben werden.

Und vor allem macht es die starren Schulformen durchlässiger, wenn Schüler und Lehrer wechselseitig Kurse und Unterrichtseinheiten belegen und anbieten. Denn auch die Schulen können noch viel voneinander lernen.