Wedel . Autofahrern stehen in Wedel schwerere Zeiten bevor. Angesichts der angespannten finanziellen Lage der Stadt sucht die Verwaltung derzeit nach neuen Einnahmemöglichkeiten und hat mit der Einführung einer Parkraumbewirtschaftung eine lukrative Möglichkeit gefunden.

Das zeigt eine Verwaltungsvorlage, die jetzt den Kommunalpolitikern vorgelegt wurde. Darin werden die zu erwartenden Einnahmen durch Parkgebühren für städtische Flächen mit 800 000 Euro pro Jahr beziffert. Die Kosten für die Einrichtung, zum Beispiel das Aufstellen von Automaten, sollen bereits nach zwei spätestens nach acht Monaten wieder drin sein.

Welche Flächen kommen in Frage? Wird auch die Park-and-ride-Anlage am Bahnhof einbezogen? Was wird eine Stunde Parken am Ende kosten und wie schützt man Anwohner vor ungewünschten Mehrkosten? Das alles soll noch geklärt werden.

Voraussetzung für eine genauere Planung wäre ein grundsätzliches Ja der Parteien. Erste Signale gibt es bereits. FDP, SPD und Linke positionierten sich während des jüngsten Sitzung des Planungsausschusses für die Einführung. Für eine Mehrheit müssten auch die Grünen oder die CDU zustimmen. Eine Grundsatzentscheidung könnte in der kommenden Sitzung des Planungsausschusses fallen, die derzeit für Dienstag, 8. Januar, geplant ist.

In anderen Städten werden parkende Autofahrer bereits jetzt zur Kasse gebeten. In Pinneberg beschloss die Politik angesichts klammer Kassen gerade eine Erhöhung um 50 Cent mehr pro Stunde für all diejenigen, die auf den öffentlichen Flächen in der Innenstadt parken. Mit der Verdopplung der Parkgebühren will Pinneberg von 2013 an Mehreinnahmen von 137 000 Euro jährlich generieren.

Angesichts weggebrochener Gewerbesteuereinnahmen ist Wedel auf Sparkurs und daher auf der Suche nach Einnahmequellen. Außer der geplanten Einführung von Parkgebühren an der Elbe und in der Innenstadt gibt es eine weitere umfangreiche Liste der Verwaltung, wie man den Wedeler Haushalt weiter sanieren kann.

Darauf stehen unter anderem die die Gebührenanhebung bei der Wedeler Volkshochschule und der Stadtbücherei, die mögliche Einführung einer Bettensteuer, wie es Hamburg beispielsweise gerade beschlossen hat, sowie Personalkürzungen im öffentlichen Dienst, etwa bei Kosten für Fortbildungen der Mitarbeiter.