Kripo sichert eindeutige Beweise und verfolgt mehrere Spuren. 100 000 Euro Schaden

Bokel. Das Großfeuer im Landgasthof Bokeler Klause in Bokel ist auf Brandstiftung zurückzuführen. Das stellten gestern die Brandermittler der Kripo Elmshorn und der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe fest, die den Tatort unter die Lupe nahmen. Laut einem Sprecher der Kripo sind eindeutige Beweise gesichert worden. Näheres dazu bleibt zunächst unter Verschluss, um kein Täterwissen in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Ermittlungen ergaben jedoch, dass eine Brandlegung an mehreren Stellen erfolgte. "Wir verfolgen jetzt mehrere Spuren", sagt der Kripo-Sprecher.

Die drei Feuerwehren des Amtsbezirks Hörnerkirchen eilten gegen 1.30 Uhr in der Nacht zu Dienstag zu dem seit Sommer 2012 leer stehenden Gasthof, weil ein Feuer auf dem hinteren Teil des Geländes brannte. Als dieses unter Kontrolle war, brannte plötzlich das Dach des Hauptgebäudes. 80 Feuerwehrleute kämpften vier Stunden gegen die Flammen, große Teile des Daches mussten geöffnet werden.

Die Kripo schätzt den Schaden auf mindestens 100 000 Euro. Der Gebäudekomplex mit Gaststube, angebautem Saal und zwei Wohneinheiten stammt aus dem Baujahr 1979. Er galt als renovierungsbedürftig. Am 14. November erfolgte die Zwangsversteigerung der Immobilie, deren Verkehrswert auf 195 000 Euro taxiert wurde. Den Zuschlag soll ein Bokeler erhalten haben - und zwar für 128 000 Euro. Die Eigentumsverhältnisse und die Frage, wie das Gebäude versichert war, sind Gegenstand der Ermittlungen.