Mit Steuererhöhungen halten sich die meisten Kommunen möglichst zurück. Das gilt nicht nur für Quickborn. Aber dort besonders. Jedenfalls wenn es um das Gewerbe geht. Wohl keine andere Stadt im Kreis Pinneberg, möglicherweise auch weit darüber hinaus, hat seit mehr als 30 Jahren den gleichen Hebesatz für jene Steuer, die die Firmen von ihren Profiten an die Stadtkasse zahlen müssen.

Doch jetzt sollen diese Firmen zum Jahreswechsel eine Steuererhöhung von zehn Prozent hinnehmen. So moderat und schonend ging die Politik mit den privaten Grundstückseigentümern nicht um. Die mussten vor drei Jahren plötzlich 50 Prozent mehr Grundsteuer zahlen.

CDU-Stadtrat Klaus H. Hensel hat Recht, wenn er sagt, dass Quickborn jahrelang gut gefahren sei mit dieser vorsichtigen Steuerpolitik für Gewerbetriebe. Immerhin nimmt die Stadt fast genauso viel Gewerbesteuer ein wie das doppelt so große Elmshorn. Kreisweit liegt die Eulenstadt da auf Rang drei. Aber der Hebesatz allein wird dafür nicht verantwortlich sein.

Viel wichtiger sind den Unternehmen mittlerweile weiche Standortfaktoren wie Bus- und Verkehrsanbindung, Kinderbetreuung für Mitarbeiter, Angebot von Schulen und kulturellen Einrichtungen. Ganz oben steht zudem die Frage, wie schnell das Internet im Ort ist. In all diesen Bereichen hat Quickborn erheblich investiert, eher geklotzt als gekleckert. Da werden die Firmen diese moderate Steuererhöhung verkraften können.