Pinneberger Kreisverwaltung fordert zusätzliches Personal, um Anlagen häufiger zu prüfen

Kreis Pinneberg. Die Kreisverwaltung schlägt Alarm. Obwohl viele Trinkwasserproben mit Legionellen verseucht sind, reicht das Personal für die Kontrollen nicht aus. Seit einem Jahr schreibt die Trinkwasserverordnung vor, dass alle Warmwasser-Anlagen ab einem Volumen von 400 Litern - etwa in einem Häuserblock - jedes Jahr kontrolliert werden müssen. "Durchaus sinnvoll", sagt Kreissprecher Marc Trampe. Trinkwasser sei ein hohes Gut. Im Kreisgebiet seien die Bakterien bereits in jeder dritten Probe nachgewiesen worden. Doch für die bislang von den Betreibern angemeldeten 600 Anlagen seien gerade mal drei Kontrolleure verantwortlich. "Wir gehen sogar von 1500 Anlagen plus x aus", sagt Trampe.

Nun soll die Trinkwasserverordnung nachgebessert werden. Künftig entfällt die Anzeigepflicht der Anlagenbetreiber, und sie müssen nur noch alle drei Jahre ihre Proben einschicken. Was nach Vereinfachung klingt, sorgt im Kreishaus für Kopfschütteln. Die Kontrolleure befürchten nicht nur, dass die Hygienevorschriften nicht mehr so genau genommen werden. Entscheidend sei der zusätzliche Rechercheaufwand, wenn Wasserproben von bislang nicht bekannten Anlagen eingeschickt werden. "Wir können die Proben erst bewerten, wenn wir die Anlage kennen", sagt Trampe. Die Kreisverwaltung will nun trotz der laufenden Etatkonsolidierung bei den Politikern eine zusätzliche Stelle für einen Hygienekontrolleur beantragen. Legionellen sind Bakterien, die sich in warmem Wasser rasant vermehren können. Gibt es viele dieser Bakterien im Trink-, Bade- oder Duschwasser, können sie beim Menschen Beschwerden wie etwa Lungenentzündung auslösen.