Pinneberger übergeben 210 Protestunterschriften an Torsten Albig

Pinneberg/Appen. Den Besuch des Ministerpräsidenten Torsten Albig am Sonntag in Appen, wo er den Walter-Damm-Preis verlieh, nutzte die lokale Agenda-21-Gruppe aus Pinneberg, um für die Abschaffung des Biokraftstoff-Gesetzes zu protestieren. 210 Unterschriften hat die Gruppe auf den Pinneberger Energietagen gesammelt, wie Sprecher Klaus Marquardsen sagt. Zwar sei dies ein EU-Gesetz. Aber Albig habe zugesichert, die Protestbriefe aus Pinneberg über seinen Umweltminister Robert Habeck an die Bundesregierung in Berlin weiterzuleiten, die sich wiederum in Brüssel und Straßburg dafür stark machen sollte.

"Schleswig-Holstein ist davon auch betroffen", sagt Marquardsen, der frühere Umwelt- und Energiebeauftragte eines Telekommunikationsunternehmens. Durch den Maisanbau, die dem sogenannten Biosprit beigemischt werden, laugten die landwirtschaftlich genutzten Böden aus. Das schade Menschen, Tieren und Pflanzen, so Marquardsen. "Landwirtschaftliche Flächen laugen durch den Anbau von Monokulturen wie Mais aus."

Die Unterschriftenaktion solle auch weitergehen, kündigt der Sprecher der Agenda-21-Gruppe an, der etwa 25 Mitstreiter aus Pinneberg und dem Umland angehören. Statt Biokraftstoff, der als E 10 an den Tankstellen verkauft wird, sprechen sie lieber von Agro-Kraftstoffen, die sie grundsätzlich abgeschafft wissen wollen. "Eine Reduzierung der erzeugten Getreidemengen für Nahrungsmittel verteuert die Lebensmittel nicht nur in der Dritten Welt, sondern auch bei uns in Schleswig-Holstein." Ackerland werde zum Spekulationsgut, weil durch die Subventionen für Agro-Kraftstoffe Investoren angelockt würden, so Marquardsen. "Das Investitionsverhalten treibt die Pachtgebühren für unsere Landwirte in die Höhe. Die Produktion einer ausreichenden Menge an gesunden und preiswerten Lebensmitteln wird damit gefährdet."

Ziel der Initiative sei es, dafür zu sorgen, dass grundsätzlich keine Lebensmittel zur Energiegewinnung genutzt werden sollen, so Marquardsen. "Wir müssen in Biokraftstoffe investieren, die echte Emissions-Verringerungen ermöglichen und nicht mit Nahrungsmitteln konkurrieren."

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