Der Betrieb an der Rissener Straße hat sich wirtschaftlich nicht mehr gerechnet

Wedel . Mit großem Rummel war vor sieben Jahren die Erdgastankstelle an der Rissener Straße in Wedel eröffnet worden. Jetzt haben die Stadtwerke Wedel das Aus für die seinerzeit als zukunftsträchtig gefeierte CNG-Tankanlage verkündet. Vom 15. Dezember an wird die Erdgastanke zurückgebaut.

Als Grund nannten die örtlichen Stadtwerke, dass der Mineralölkonzern BP Europe den regulär bis 2015 laufenden Vertrag vorzeitig gekündigt habe. Eine Weiterführung des Betriebes in jetziger Form hätte aus Sicht der Stadtwerke ein jährliches Minus von annähernd 35 000 Euro bedeutet. Hinzu wären demnach Wartungskosten von mindestens 25 000 Euro im Jahr 2013 gekommen.

Um die Erdgastankstelle in Wedel wirtschaftlich betreiben zu können, müssten dort pro Monat eigentlich rund 1000 Fahrzeuge betankt werden. Im Schnitt waren es aber nur 350. Die Entwicklung geht laut Stadtwerken hin zum Autogas (LPG) und vor allem zu Hybrid- Elektromotoren. Dadurch sinke der Bedarf an Erdgasbetankungen. „Die Entscheidung fiel uns sehr schwer. Aus umweltpolitischen Gründen hätten wir die Tankstelle gern weiter betrieben“, sagt Adam Krüppel, Geschäftsführer der Stadtwerke.

2005 waren unter den 196 000 im Kreis Pinneberg zugelassenen Fahrzeugen 117 mit Erdgasantrieb gewesen. Dazu kamen 60 Fahrzeuge, die wahlweise mit Benzin oder Erdgas fahren konnten. Nach jetzigem Stand sind es 214 821 zugelassene Fahrzeuge. Davon sind 157 mit Erdgas betrieben. Weitere 121 Wagen haben einen bivaltenten Antrieb (Benzin oder komprimiertes Erdgas). Nach dem Aus der Wedeler Tankstelle können Autofahrer im Kreis Pinneberg noch an folgenden Orten Erdgas tanken: OIL Tankstelle an der Lornsenstraße 142 in Schenefeld, bei der Esso-Tankstelle an der Hamburger Straße 211 in Elmshorn und bei der Famila-Tankstelle in Quickborn, Pascalstraße 11. Die Aral- Tankstelle an der Lise-Meitner-Allee in Tornesch wird bis Jahresende zur Erdgastankstelle umgerüstet.