CDU und FDP beschließen eine Hallennutzungsgebühr von drei Euro pro Stunde

Pinneberg . Landauf, landab ist die sogenannte Hallennutzungsgebühr bei den in Vereinen organisierten Sportlern ein Reizthema. Seit Donnerstagabend haben auch die Vertreter der Sportklubs in Pinneberg ihren Aufreger. Wie sich im Zuge der Debatte über die Haushaltskonsolidierung abgezeichnet hatte, entschied sich die Mehrheit der Pinneberger Ratsversammlung mit 13:9 Stimmen bei zehn Enthaltungen dafür, eine Hallennutzungsgebühr einzuführen. Stadtpolitiker von CDU und FDP stimmten dafür, die Vertreter von Grünen & Unabhängigen und der Bürgernahen dagegen, die meisten Mitglieder der SPD-Fraktion enthielten sich. Die Regelung tritt am 1. Januar in Kraft. In den Jahren 2004 bis 2009 hatte es schon einmal eine Nutzungsgebühr für öffentliche Sporthallen in der Kreisstadt gegeben.

Die Stadtverwaltung hat Mehreinnahmen von jährlich 25 000 Euro durch die Hallennutzungsgebühr veranschlagt. Dafür wird pauschal ein Betrag von drei Euro pro Hallenstunde und Nutzungsgruppe erhoben. Dies gilt aber erst von 19 Uhr an. Deshalb sagen die Befürworter, dass Kinder- und Jugendsportler von der Gebühr ausgenommen seien.

Dietrich Drechsler, CDU, rechnete im Rat vor, dass bei einer 20-köpfigen Handballmannschaft, die abends in einer Halle der Stadt trainiere, nur 15 Cent pro Sportler anfielen. Man könne von allen Bürgern und Gruppen aus Pinneberg erwarten, dass sie einen Beitrag zur Sanierung des öffentlichen Haushaltes leisteten.

Im Gespräch mit dem Abendblatt sagte der Geschäftsführer des VfL Pinneberg, Uwe Hönke, dass die Drechsler-Rechnung eine Verniedlichung sei. "Wir sind, gelinde gesagt, unglücklich wegen der Einführung der Gebühr. Niemand hat mit uns vom organisierten Sport über mögliche Alternativen gesprochen." Der Sportfunktionär geht davon aus, dass auf den VfL Pinneberg von 2013 an eine hohe vierstellige Summe an Mehrkosten zukommt.

Man berate jetzt darüber, ob die Kosten ausschließlich von den Sportlern zu tragen seien, die abends die Hallen nutzten, oder ob alle Mitglieder im Sinne der Solidargemeinschaft zur Kasse gebeten würden. Der VfL-Vorsitzende Mathias Zahn hatte die Hallennutzungsgebühr vor kurzem als "einfach schlimm" bezeichnet.