Nachholbedarf hat der Kreis Pinneberg vor allem bei altersgerechtem Wohnraum

Kreis Pinneberg. Um das Problem der steigenden Mieten in den Griff zu bekommen, das auch die Bürger im Kreis Pinneberg zunehmend betrifft, fordert die Kreis-SPD einen "Trialog". Land, Kommunen und Wohnungsbaugenossenschaften sollten gemeinsam eine Strategie entwickeln, wie wieder mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen und den besonders von Wohnungsnot betroffenen Kommunen nahe der Stadtgrenze zu Hamburg geholfen werden kann.

"Im Kreis Pinneberg soll jeder ein Zuhause haben können", fasst SPD-Kreis-Fraktionschef Hannes Birke das Ergebnis der kommunalpolitischen Konferenz zusammen, zu dem die Genossen die Elmshorner Bürgermeisterin Brigitte Fronzek und den Vorsitzenden des Sozialausschusses des Kreistages, Hans-Peter Stahl, eingeladen hatten. Stahl berichtete, dass landesweit schon 85 000 Sozialwohnungen fehlten. Zudem seien viele Wohnungen nicht altersgerecht und barrierefrei ausgestattet. "Hier herrscht ein großer Nachholbedarf."

Die SPD wolle ihren Beitrag dazu leisten. So soll im Dezember im Kreistag ein Gutachten in Auftrag gegeben werden, das sich mit Mietobergrenzen für den Kreis Pinneberg beschäftigt. In den Kommunen solle die Bauleitplanung so gestaltet werden, dass wieder verstärkt Flächen ausgewiesen werden, die für günstigen Wohnraum zur Verfügung stehen. "Wichtig ist dabei, dass alle Kommunen ihren Beitrag dazu leisten."

Aber auch von anderer Seite wird Druck gemacht. Die Soziale Wohnrauhilfe in Pinneberg, die Wohnungslose berät, hat nach Angaben von Christa Hausmann 670 Unterschriften gesammelt, die sie den Kreispolitikern auf der nächsten Kreistagssitzung überreichen will. "Die Entwicklung des Wohnungsmarktes ist besorgniserregend", sagt Christa Hausmann. Das habe mehrere Gründe: Jahrelang seien keine Sozialwohnungen gebaut worden, die Mieten explodierten, immer mehr Hamburger drängten ins Umland. "Darum haben wir ein Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot ins Leben gerufen." Sie fordern, sozialen Wohnungsbau zu initiieren, Investoren zu gewinnen, Grundstücke bereit zu stellen und Belegrechte zurückzukaufen.