Zunehmende Gewalt gegen Polizisten in der Region. 36 Beamte im Einsatz verletzt

Kreis Pinneberg . Die Gewalt gegen Polizisten nimmt in der Region zu. Die hiesige Polizei spricht von einer mehr und mehr sinkenden Hemmschwelle. In der ersten Jahreshälfte wurden im Bereich der Polizeidirektion Segeberg, zu der die Landkreise Pinneberg und Segeberg gehören, bereits 104 Fälle von Widerstandshandlungen verzeichnet. Dabei wurden 36 Beamte verletzt. Ein Mann, 23, aus Wedel, der im April Polizisten verbal und körperlich attackiert hatte, ist jüngst vor dem Amtsgericht in Pinneberg wegen Widerstands, Bedrohung und Verstößen gegen das Waffengesetz verurteilt worden. Der 23-Jährige, gegen den bereits in der Vergangenheit unter anderem wegen Körperverletzungen ermittelt worden war, wurde zu einer Freiheitsstrafe von vier Monaten verurteilt. Das Gericht setzte diese Strafe für zwei Jahre zur Bewährung aus. Als Bewährungsauflage muss der Wedeler unter anderem 120 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Der Mann hatte sich seinerzeit derart wild gebärdet, dass die Polizisten Pfefferspray einsetzen mussten, um nicht selbst verletzt zu werden. Die Beamten waren gerufen worden, weil der Wedeler randaliert hatte. Immer wieder drohte der 23-Jährige den Uniformierten. Nachdem der Mann mit vereinten Kräften überwältigt worden war, stellte die Polizei in seinen Räumen diverse verbotene Stichwaffen wie Butterflymesser, Gaspistolen und scharfe Munition sicher.

Auch in der Gewahrsamszelle und nach seiner Entlassung stieß der Wedeler immer wieder wüste Drohungen gegen die Polizisten aus. Die Beamten nahmen diese wiederholten Drohungen, die sich auch gegen ihre Familien richteten, ernst.

Polizei-Sprecherin Sandra Mohr sagte zu der Verurteilung des Mannes: "Gewalt gegen Polizeibeamte ist schlichtweg nicht akzeptabel. Dies wird auch mit dem Urteil durch die Justiz unterstrichen."