Polizei zieht bei Großkontrolle im Kreis Pinneberg zahlreiche Fahrer aus dem Verkehr

Kreis Pinneberg . Die Polizei hatte vorab berichtet, in den Zeitungen waren die Kontrollen angekündigt worden. Trotzdem sind bei Schwerpunktkontrollen im Kreis Pinneberg 43 Raser und Drängler erwischt worden. Zusammen 100 Stunden lang hatte die Polizei vor allem Tempo- und Abstandsmessungen vorgenommen. 31 der erwischten Autofahrer waren so schnell beziehungsweise hielten derart wenig Abstand zum Vordermann, dass sie sich ein Fahrverbot einhandelten.

"Nicht angepasste Geschwindigkeit und ungenügender Sicherheitsabstand gehören zu den häufigsten Unfallursachen", sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Angesichts einer Zahl von Fällen, die nicht beweissicher festgehalten werden konnten, und der vermutlich erklecklichen Dunkelziffer sei die Zahl der innerhalb der Kontrollwoche registrierten Verstöße zu hoch, so die Polizeisprecherin.

Vor allem mit dem sogenannten Videowagen hatte die Polizei einige Verkehrssünder ertappt. Ein junger Fahrer eines Opel Vectra brachte sogar das Kunststück fertig, auf der Autobahn 23 ausgerechnet den Zivilwagen der Polizei vor sich her zu schieben.

Die Beamten ließen den 21 Jahre alten Hamburger vorbeiziehen, setzten sich ihrerseits hinter den Opel - und machten ein Video davon, wie der junge Mann mit Tempo 152 statt der erlaubten 100 Kilometer pro Stunde über die A 23 Richtung Süden raste. Einmal war der Opel-Fahrer sogar laut Tacho mit annähernd 170 Sachen unterwegs. Der 21-Jährige gab später zu, in diesem Augenblick beinahe die Kontrolle verloren zu haben. Er muss jetzt 240 Euro Bußgeld zahlen, bekommt vier Punkte in der Flensburger Verkehrssünderdatei und einen Monat Fahrverbot aufgebrummt. Seine Führerschein-Probezeit, die eigentlich im Mai ausgelaufen wäre, wird sich voraussichtlich deutlich verlängern.

Ganz uneinsichtig zeigte sich derweil ein 20 Jahre alter Mann aus Uetersen. Er überholte abends gegen 23 Uhr auf der Autobahn 23 das Polizei-Videofahrzeug. Auf dem Videoband wurden für den Hyundai-Fahrer 163 Kilometer pro Stunde registriert. Der 20-Jährige gab zu Protokoll, er sei so schnell gewesen, weil er seine Freundin im Krankenhaus habe besuchen wollen. Er habe zudem nur kurz zwei Lkw überholt. Die Fahrt zur Klinik kommt ihn jetzt sehr teuer zu stehen: Er muss 440 Euro Bußgeld zahlen, kassiert vier Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von gleich zwei Monaten.