Mehrkosten für Unternehmen durch Erneuerbare Energien Gesetz

Barmstedt. Die Stadtvertretung Barmstedt ist der Empfehlung des Werkausschusses gefolgt und hat den Strompreis für die rund 2500 Stromkunden in Barmstedt um durchschnittlich 11,3 Prozent angehoben. Ein Haushalt, der 2500 Kilowattstunden Strom im Jahr verbraucht, muss im kommenden Jahr mit 731,25 Euro statt 657 Euro Stromkosten rechnen. Werkleiter Fred Freyermuth begründete diese Anpassung mit den Mehrkosten, die sein Unternehmen für die Abgabe für das Erneuerbare Energien Gesetz aufwenden muss, die jetzt auf fünf Cent je Kilowattstunde angehoben wurde. Innerhalb von zehn Jahren hat sich diese Umlage verzehnfacht. Gegen diese Erhöhung hatte der Barmstedter Bürger Rainer Weitz 655 Unterschriften gesammelt, die er vor der Sitzung Bürgervorsteher Christian Kahns überreichte. Dessen Amtsvorgänger, Wilfried Quell, zeigte sich irritiert darüber, dass auch Werkleiter Freyermuth und Bürgermeister Nils Hammermann gegen die Erhöhung unterschrieben hätten. Dabei habe der Werkleiter doch selber im Ausschuss argumentiert, dass die Stadtwerke diese Gebühren anheben müssten, weil sie sonst 400 000 Euro im Minus wären. Gleichzeitig erkläre sich der Werkleiter aber solidarisch mit den Protestierenden, wunderte sich Quell. "Das kann doch keiner verstehen." Freyermuth begründete diesen Spagat mit den Worten. "Die Preiserhöhung ist richtig, aber nicht vernünftig. Ich teile diese Kritik an der Energiepolitik des Bundes." Und Hammermann sagte, damit solle der Protest "an höhere Stelle" gelangen. So könne es nicht angehen, das heute 78 Prozent des Strompreises nicht mehr durch den Energielieferanten vor Ort bestimmt werden könnten. "Das ist ein Unding."