Mit der Geschäftsentwicklung 2012 sind die fünf Banken der Region aber zufrieden

Kreis Pinneberg. Die Wirtschaftslage ist gut, das Vertrauen der Kunden groß, allein die gesetzliche Regelungswut macht den fünf Volks- und Raiffeisenbanken in den Kreisen Pinneberg und Segeberg unnötige Mühe. So lässt sich die Geschäftsentwicklung dieses Jahres zusammenfassen, wie sie Reiner Schomacker als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Presse vorstellte. Dazu zählen neben der Norderstedter Bank, die Schomacker repräsentiert, die Volksbank Elmshorn, die VR Bank Pinneberg, die Raiffeisenbank Elbmarsch und die Kaltenkirchener Bank.

Zusammen verfügt dieses Genossenschaftsbank-Quintett über eine Bilanzsumme von 2,25 Milliarden Euro, 5,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Kundeneinlagen sind nur leicht um 1,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, die vergebenen Kredite um 5,3 Prozent auf 1,2 Milliarden gestiegen. Zählt man die Kredite (804 Millionen) und Einlagen (969 Millionen) mit, die die fünf Volks- und Raiffeisenbanken an ihre Partner im bundesweiten Genossenschaftsnetz vermittelt haben, beträgt die Bilanzsumme sogar 4,7 Milliarden Euro, 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Finanzmarktkrise habe viele der 238 000 Kunden (plus 2000) so nachhaltig verunsichert, dass sie von Aktien und Wertpapieren offenbar lieber die Finger lassen, stellte Schomacker dar. So haben sich in diesem Jahr die gekauften Stückzahlen im Wertpapiergeschäft auf rund 7500 halbiert und die Verkaufsaufträge sind um 40 Prozent zurückgegangen. "Es herrscht große Verunsicherung auf dem Kapitalmarkt. Vielen ist das Risiko zu groß, Geld mit Aktien und Wertpapieren zu verlieren", sagt Schomacker. Dies sei zwar verständlich, könnte sich aber als "Bumerang" erweisen, weil zu einer soliden Kapitalanlage auch das Produktivkapital eines Wertpapierdepots gehöre.

Zu schaffen mache den Genossenschaftsbanken die Regelungswut der Gesetzgeber in Berlin und Brüssel. Allein sieben der 13 zusätzlich eingestellten Bankberater müssten die Umsetzung der neuen Regelungen überwachen. "Wir brauchen neue Regeln. Die alten haben uns an den Rand des Abgrunds geführt", betont Schomacker. Diese müssten aber im Rahmen bleiben. So hätten die Berater mit den Kunden bergeweise Antragsformulare auszufüllen, wenn diese ihr Geld anlegen wollten. "Das wäre so, als wenn ein Apotheker mit jedem Kunden den Beipackzettel durchgeht, wenn dieser ein Medikament kauft."