Politiker und Verwaltungschefs in Appen, Pinneberg, Uetersen und anderen Gemeinden rund um die Marseille-Kaserne sollten in der dunklen Jahreszeit eine Kerze für ihre Soldaten anzünden. Nicht auszudenken, am einzigen Bundeswehrstandort im Kreis Pinneberg wäre in und vor der Kaserne die Laterne ausgegangen, wie es in vielen anderen Orten geschieht.

Traditionelle Verbundenheit mit der Bundeswehr ist eine Sache. Die Unteroffizierschule der Luftwaffe als bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region noch eine ganz andere Sache. Diese Schule wird auch in Zukunft Dienstleistungen im Wert von mehreren Millionen Euro im Jahr beziehen, das meiste davon aus der näheren Umgebung. In den Jahren bis 2008 wurden 90 Millionen Euro in den Um- und Ausbau der Unteroffizierschule investiert. 40 Prozent der Bauaufträge gingen in die Region. 2013 sollen nochmals mehr als zehn Millionen Euro in die Schulstandorte Appen und Heide gesteckt werden.

Obwohl künftig weniger Lehrgangsteilnehmer in Appen ausgebildet werden, so werden diese Frauen und Männer aus ganz Deutschland hier auch weiterhin sehr viel Geld ausgeben. Sie kaufen hier ein, tanken, gehen essen und auf die Piste. Über Appen starten keine dröhnenden Jets, über die Straßen kacheln auch keine bedrohlichen Panzer.

Diese Bundeswehr macht es leicht, sie gern auf Dauer hier zu haben.