Kirkeby-Ausstellung im Ernst Barlach Museum eröffnet

Wedel . "Das Licht, das nicht deckt, eine Erinnerung, ein Funkeln im Auge, und im Dunkel wird der unvollkommene Kristall des Raumes als Nachbild sichtbar - und die Struktur beginnt zu gehen." Treffender lassen sich die Werke von Per Kirkeby kaum beschreiben, die jetzt im Ernst Barlach Museum in Wedel zu sehen sind. Kein Wunder, die Zeilen stammen auch von ihm selbst. Denn Kirkeby war Maler, Bildhauer und auch Dichter.

Um seine Kunst macht der dänische Künstler in der Regel wenig Worte. Deshalb trägt auch das Gros der 100 Bilder und Skulpturen, die bis zum 10. Februar im Barlach-Geburtshaus an der Mühlenstraße gezeigt werden, keinen Titel. Müssen sie auch nicht. Viel schöner ist es, stundenlang vor den Großformaten zu verweilen, den Gedanken freien Lauf zu lassen und die Formen und Farben zu immer neuen Gebilden verschwimmen zu sehen. "Erst wer das Denken ausschaltet, erkennt die wahre Form von Kirkebys Werken", riet auch Jürgen Doppelstein von der Ernst Barlach Gesellschaft während der gestrigen Eröffnung den zahlreich erschienenen Gästen. Darunter waren auch der dänische Botschafter Per Poulsen-Hansen sowie die schleswig-holsteinische Justizministerin Anke Spoorendonk. Beide hoben in ihren Reden nicht nur die Bedeutung von Kirkebys Schaffen hervor, sondern bekräftigten auch, wie wichtig ihnen die deutsch-dänische Freundschaft ist.

Spoorendonk, die mit dem 74 Jahre alten Kirkeby verbindet, dass sie beide in Kopenhagen studierten, will Taten folgen lassen. Sie kündigte an, Kontakt mit dem Bürgermeister von Vejen aufnehmen zu wollen. "Ich werde ihn darauf aufmerksam machen, dass man Dinge kaputt sparen kann", so Spoorendonk, die dafür viel Applaus erntete. Die dänische Stadt hatte 2010 aus finanziellen Gründen Wedel die Städtepartnerschaft aufgekündigt.