Käufer würde das Gebäude erhalten. Politische Mehrheit lehnt Verhandlungen ab

Wedel. Da waren es plötzlich drei. Nach monatelangen Gesprächen mit den beiden Kaufinteressenten für die alte Stadtbücherei an der Bahnhofstraße taucht nun ein dritter Investor auf. Der Wedeler habe sich per Email an die Stadtverwaltung gewandt und ein Kaufangebot unterbreitet, berichtete Wedels Bürgermeister Niels Schmidt dem Planungsausschuss während der Sitzung am Dienstagabend. Der Käufer in spe würde im Gegensatz zu den Konkurrenten, der Investorengruppe Büll und Liedke (B&L) und der Ferox-Gruppe, das Gebäude erhalten wollen und einen Teil für sozialen Nutzung zur Verfügung stellen. Allerdings liegen die Preisvorstellungen dadurch deutlich unter den Vorstellungen der Stadt, so Schmidt. Mindestens 800 000 Euro soll der Verkauf in die leere Stadtkasse spülen. Der Käufer bietet laut Abendblatt-Information nur die Hälfte.

Weniger Erlös schreckte die Fraktion der Linken nicht. Sie beantragten mit Blick auf die Bürgerinitiative, die sich vehement für den Erhalt des Gebäudes an der Bahnhofstraße einsetzten, auch mit dem dritten Interessenten Verhandlungen aufzunehmen. Es wird sie nicht geben. Die CDU und ein Teil der Grünen lehnten den Vorschlag ab.

Allerdings kam auch keine Mehrheit zustande, die sich für einen der beiden anderen Investoren stark macht. Die CDU bevorzugt B&L, die FDP dagegen Ferox, die SPD möchte erst einen Architektenwettbewerb initiieren und die Grünen arrangieren sich mit dem, der Wohnraum schafft. Niels Schmidt betont mehrfach, dass er ein klares Votum für weitere Verkaufsverhandlungen bräuchte.