Tag der offenen Tür

Am Sonnabend, 3. November, können sich Besucher ein eigenes Bild vom Tornescher Krematorium machen. In der Zeit von 10 bis 16 Uhr gibt es einen Tag der offenen Tür. Die Mitarbeiter führen ihre Gäste durch das Gebäude und erklären, wie die Technik funktioniert. Lediglich Blicke in den Kühlraum sind tabu. Aus ethischen Gründen werden an diesem Tag auch keine Särge in den Ofen eingefahren. Eine Anmeldung für Sonnabend ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Flachbau im Gewerbegebiet

Wer vermutet, das TornescherKrematorium liege idyllisch in der Nähe einer Kirche oder eines Friedhofs, irrt. Das Gebäude befindet sich an der Lise-Meitner-Allee 10, mitten im Gewerbegebiet Tornesch-Oha, zwischen Wellblechhallen und der Autobahn 23. Dort wurde es Ende 2004 als erstes privat betriebenes Kremtorium Schleswig-Holsteins eröffnet.

Drei Krematorien, ein Betreiber

Eine Gruppe von Bestatter aus dem ganzen Land hat 1999 den Feuerbestattungsverein Schleswig-Holstein gegründet. Zunächst waren diese Unternehmer Kunden der staatlichen Krematorien. Nach einer Gesetzesänderung, die auch privat betriebene Krematorien erlaubte, gründeten sie 2003 die Feuerbestattungen Schleswig-Holstein GmbH. Auch der Pinneberger Bestatter Rolf Matthießen, zugleich Geschäftsführer des Tornescher Krematoriums, gehört dazu. Derzeit betreibt die Gesellschaft die Krematorien in Kiel, Tornesch und Lübeck. Weitere Krematorien gibt es unter anderem in den Hamburger Stadtteilen Ohlsdorf und Öjendorf sowie in den Städten Flensburg und Ahrensburg.

Ein uralter Begriff

Der Begriff Krematorium leitet sich vom lateinischen cremare ab, also verbrennen. Die Einäscherung wird deshalb auch als Kremation bezeichnet. Bereits in der Steinzeit wurden vielerorts Verstorbene von ihren Hinterbliebenen eingeäschert.

Einäscherung kostet 455 Euro

Urnenbestattungen sind mittlerweile keine Ausnahme, sondern nicht zuletzt aufgrund der geringeren Kosten der Regelfall, insbesondere in Norddeutschland. Zwar kosten sowohl Erd- als auch Urnenbestattung etwa gleich viel (die Kosten liegen im Durchschnitt bei etwa 4000 bis 4500 Euro, wobei nach oben keine Grenze gesetzt ist). Doch die laufenden Kosten für ein Urnengrab sind erheblich geringer als die für eine klassische Grabstätte. Auch der Grabstein ist kleiner und damit günstiger. Die Quote für Einäscherungen liegt nach Auskunft von Rolf Matthießen bei 65 bis 70 Prozent. Im Krematorium Tornesch kostet eine Einäscherung 400 Euro plus 55 Euro für die amtsärztliche Untersuchung.