Schenefeld. Es ist ein kleiner Lichtblick für die angeschlagene Lebenshilfe Schenefeld. Der Vorstand der Landesvereinigung hat am Sonnabend den Antrag auf Ausschluss der Ortsgruppe aus dem Lebenshilfeverbund zurückgenommen. Während einer Versammlung in Neumünster hat eine 13-köpfige Delegation aus Schenefeld den Ausschluss abwenden können. Vereinschefin Christine Heins konnte das Gremium mit ihrem Bericht über die aktuelle Situation und angestrebten Veränderungen überzeugen.

Damit kann sich der 700 Mitglieder starke Ortsverband, der 300 Mitarbeiter beschäftigt und 300 Menschen mit Behinderung betreut, weiterhin Lebenshilfe nennen. "Wir sehen die Schwierigkeiten, die die Schenefelder überwinden müssen, aber der Auftritt war überzeugend", sagte Susanne Stojan-Rayer, Landesvorsitzende der Lebenshilfen in Schleswig-Holstein auf Abendblatt-Nachfrage.

Stojan-Rayer hatte nach monatelangen Querelen um Mobbing-Vorwürfe und einem Machtkampf innerhalb des alten Vorstandes den Schenefeldern ein Ultimatum gestellt: Entweder gibt es einen personellen und inhaltlichen Neuanfang oder die Ortsgruppe verlässt den Verband.

Personell hat sich seitdem viel getan. Der Verein hat mit Christine Heins eine neue Vorsitzende und die Geschäftsführung bekommt mit dem Diplom-Volkswirt und ehemaligem Leiter des DRK-Krankenhauses Mölln Ratzeburg Hans-Martin Kuhlmann ein neues Gesicht. Auf ihn warten schwere Aufgaben. Der Verein kämpft mit finanziellen Problemen. Am Freitag wurde für den gemeinnützigen Betrieb, zu dem auch die Gärtnerei und die Keramikwerkstatt gehören, ein Insolvenzantrag gestellt. "Das war notwendig", sagte Stojan-Rayer. Sie sieht in einer Allianz mit Pinneberg den richtigen Weg. Die Schenefelder Lebenshilfe plant mit der benachbarten Ortsgruppe eine neue gGmbH zu gründen und eine Werkstatt nach Vorbild der Einrichtung Eichenkamp zu installieren.