Was haben Jesse Ventura, Reinhold Messner und Sonny Bono gemeinsam? Neben der Tatsache, dass es sich bei ihnen um Prominente handelt, wurden sie alle in ein öffentliches Amt gewählt. Ventura war Gouverneur des US-Bundesstaates Minnesota, Messner saß als Vertreter der italienischen Grünen im Europa-Parlament und Bono war einige Jahre Bürgermeister in Palm Springs und saß später als Abgeordneter im Repräsentantenhaus.

Ihnen hat das Paradiesvogel-Image nicht geschadet, um ins Amt zu kommen. Dass die Genannten jedoch mehrjährige Erfahrungen in Leitungsfunktionen bei der öffentlichen Verwaltung oder in der Privatwirtschaft mitgebracht haben, darf bei einem ehemaligen Berufswrestler ebenso bezweifelt werden wie bei einem Bergsteiger und einem Sänger. Gewählt wurden sie trotzdem. Viele Wähler machen gerade bei unkonventionellen Kandidaten ihr Kreuz, weil sie sich erhoffen, dass dann ein frischerer Wind in den Amtsstuben weht.

Es ist gut, dass es nur wenige Einschränkungen gibt, um sich um ein öffentliches Amt zu bewerben. Im demokratischen Prozess sollen möglichst viele mitmachen dürfen. Mangelnde Erfahrung können die Paradiesvögel im Amt wettmachen, indem sie sich einarbeiten und sich im politischen Alltag beweisen. Erweisen sich Paradiesvögel jedoch als unfähig, straft sie der Wähler ohnehin schnell ab.