Ellerbek, Bönningstedt und Hasloh können sich nicht einigen, wer die Trägerschaft übernimmt

Bönningstedt/Hasloh/Ellerbek. Klar ist, dass Bönningstedt und Hasloh zum 1. Januar 2013 aus dem Amt Pinnau ausscheiden und von der Stadt Quickborn verwaltet werden. Unklar ist, wer dann die Schule Rugenbergen übernimmt, die Hasloh und Bönningstedt bislang zusammen mit Ellerbek finanzieren. Die ersten beiden Gemeinden plädieren dafür, dass es so bleibt und die drei Kommunen einen Schulzweckverband gründen. Das lehnt Ellerbek entschieden ab und fordert, dass die beiden Orte auch alle bisherigen Verpflichtungen übernehmen einschließlich ihres Kreditanteils von rund einer Million Euro für die jüngste Schulsanierung.

Diese Positionen stehen nach wie vor unversöhnlich gegenüber. Weder ein gemeinsames Gespräch der drei Bürgermeister mit Landrat Oliver Stolz noch eine große Runde mit allen Fraktionschefs und Schulrat Michael Doppke konnten bislang die Kuh vom Eis bewegen. Die Zeit dränge, warnt Doppke. "Der gute Ruf der Schule darf durch diesen Streit nicht gefährdet werden. Die Eltern brauchen Klarheit. Das Gezerre um die Schulträgerschaft muss endlich aufhören."

Die Kontrahenten vereinbarten jetzt auf Wunsch von Amtsvorsteher Wilfried Hans, ihre Positionen noch einmal zu überdenken und diese dann der Amtsverwaltung mitzuteilen. Die Gemeinschaftsschule mit ihren 360 Schülern sei eine der besten ihrer Art im Kreis Pinneberg, sagt Schulrat Doppke. Von den insgesamt 360 Schülern kommen 110 aus Bönningstedt, 100 aus Quickborn, 60 aus Hasloh und 45 aus Ellerbek.

Die sinkende Zahl der Schüler aus seiner Gemeinde sei ein Argument, dass Hasloh und Bönningstedt es allein machen sollten, findet Ellerbeks Bürgermeister Günther Hildebrand. "Wenn Quickborn es künftig verwaltet, sind wir nur noch fünftes Rad am Wagen. Für einen Schulzweckverband sehe ich keine Chance. Wir sind aber bereit, über den Kostenausgleich zu reden."

Gemeint sind die Höhe der Kosten und die Frage, bis wann diese abzuzahlen wären. Dafür fehlen nach Meinung von Bönningstedts Bürgermeister Peter Liske aber noch entscheidende Angaben. Der errechnete Buchwert der Schule von 1,5 Millionen Euro sei wenig hilfreich. "Entscheidend ist der Verkehrswert." Liske glaubt, dass dieses Problem ohne einen Experten aus dem Kieler Bildungsministerium kaum zu lösen ist. Hasloh hält von einer alleinigen Trägerschaft mit Bönningstedt wenig und will, dass Ellerbek dabei bleibt.

Ursprünglich hatte Schulrat Doppke die Auffassung vertreten, dass das Amt formal Träger der Schule bliebe, wenn sich die drei Kommunen zu keiner gemeinsamen Lösung durchringen können. Doch diese Rechtsauffassung ist inzwischen offenbar überholt. Die im Frühjahr geänderte Gemeindeordnung ließe es nicht mehr zu, dass eine Gemeinde (in diesem Fall Ellerbek) diese Aufgabe auf das Amt übertrüge, erläutert der Leitende Verwaltungsbeamte Detlev Brüggemann. Das müssten mindestens zwei Gemeinden tun.

Wegen des Austritts Bönningstedts und Haslohs aus dem Amt Pinnau müssen die Gemeinden bis spätestens 31. Dezember eine Lösung finden.