Pinnebergs Bürgermeister Klaus Seyfert lässt kurzfristig fast 100 zusätzliche Ständer auf der Südseite des Geländes aufstellen

Pinneberg. Das ist aus Sicht vieler Pendler ein schöner Zug der Pinneberger Stadtverwaltung. Auf Initiative von Interimsbürgermeister Klaus Seyfert, CDU, sind auf der Südseite des Bahnhofs Pinneberg zusätzliche Fahrradständer aufgebaut worden. "Hier herrschten chaotische Zustände, ein unhaltbarer Zustand", sagt Ex-Polizist Seyfert. "Hier kam niemand mehr vernünftig durch."

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Es dauerte keine ganze Woche, bis Abhilfe geschaffen wurde. Wie Bauingenieur Roland Schultz, bei der Stadtverwaltung zuständig für alles rund um den Straßenbau, sagt, sind annähernd 100 neue Plätze an Radständern geschaffen worden. Die Ständer habe man noch vorrätig gehabt, so Schultz. Überdies seien zusätzliche Fahrradständer bestellt worden. Die jetzt installierten Halterungen haben aus Fahrradfahrersicht den Vorteil, dass der Rahmen daran fixiert wird. Das bedeutet mehr Sicherheit und verringert die Gefahr, dass Rad oder Speichen im Ständer beschädigt werden.

"Jetzt sieht es hier schon geordneter aus", sagt Seyfert. Es sei ein Anfang gemacht worden. Man habe unbürokratisch etwas getan, was dem Bürger unmittelbar nutze. "Wie man sieht, ist der Bedarf riesengroß", so Straßenbaufachmann Schultz mit Blick auf die vielen hundert Räder, die täglich von Pendlern vor allem auf der südlichen Bahnhofseite abgestellt werden. Weil immer noch deutlich zu wenige Abstellmöglichkeiten vorhanden sind, ketten viele Zweiradfahrer ihre Drahtesel an Laternenpfählen, Bäumen und Absperrgittern an. Der Bürgermeister sieht auch die Deutsche Bahn in der Pflicht: "Es ist bedauerlich, dass sich die Bahn nicht in der Lage sieht, für ihre Kunden vernünftige Fahrradstellplätze zu schaffen." Am Pinneberger Bahnhof fehle eine regelrechte Fahrradstation.

Erst jüngst hatten Bahnhofsnutzer während einer Umfrage des Abendblatts kollektiv den schlechten Zustand des Haltepunktes beklagt, dessen älteste Teile aus dem Jahr 1848 stammen. 2010 hatten Pinnebergs Politiker den Beschluss gefasst, die Teile des Bahnhofs, die der Stadt gehören, umzugestalten. So ist zum Beispiel vorgesehen, den Busbahnhof auf die Fläche des Park&-Ride-Parkplatzes nördlich der Bahngleise zu verlagern und zu vergrößern.

Anfang des Jahres vermeldete die Deutsche Bahn AG, sie stelle bis 2015 fast 430 Millionen Euro für die Modernisierung von Bahnhöfen in Schleswig-Holstein zur Verfügung. Die hoch verschuldete Stadt Pinneberg hatte 100 000 Euro, die für den Bahnhofsumbau vorgesehen waren, wieder aus dem Haushalt 2012 gestrichen.