Pinneberger Unternehmen Rowa stellt bei Gericht Antrag auf Zulassung der Berufung

Pinneberg/Schleswig. Der Bau der Westumgehung Pinneberg verzögert sich bis mindestens Ende Februar 2013. Die Firma Rowa, die zur Kunststoffindustrie gehört und 250 Mitarbeiter an der Siemensstraße beschäftigt, hat nun Rechtsmittel gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Schleswig eingelegt. Dieses hatte im April die Klagen zweier angrenzender Firmen gegen das Straßenbauvorhaben abgewiesen. Damit schien nach jahrelangem Rechtsstreit der Weg frei zu sein für das rund 30 Millionen Euro teure Straßenbauprojekt, das die Autobahn-Anschlussstelle Pinneberg-Nord mit der Mühlenstraße zur LSE verbinden soll.

Nun hat das Unternehmen Rowa Antrag auf Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht gestellt. Dies hatte Firmensprecher Marco Lange bereits nach dem Urteil im April gegenüber dem Abendblatt angedeutet: "Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Wir müssen sehr starke Einschränkungen für unseren Betriebsablauf hinnehmen." So geht es bei Rowa anders als bei der benachbarten Firma Schwarzbeck nicht nur um Firmenparkplätze, die durch die Westumgehung wegfallen würden. Rowa müsste für die Lkw-Transporte eine neue Ausfahrt auf dem Gelände schaffen oder den gesamten Betriebsablauf ändern.

Während sich Schwarzbeck mit dem Kompromissangebot der Stadt Pinneberg vor dem Verwaltungsgericht einverstanden erklärte, das ihm mehr Parkplätze zuerkannte, geht Rowa nun in die nächste Instanz. Vom Unternehmen war gestern niemand zu erreichen. Die Geschäftsführung befinde sich zurzeit auf der Kunststoffmesse in Baden-Württemberg, hieß es bei Rowa.

Sollte das OVG die Berufung zulassen, könnte es sein, dass der Fall erneut vor dem Verwaltungsgericht landet. Dieses hatte erst nach fünf Monaten sein mündliches Urteil vom April auf 100 Seiten begründet.