Uetersen. Sie musste keinen Cent dazubezahlen: Ute Harms, Leiterin des Uetersener Museums Langes Tannen, hat jetzt eine Schenkung des Kunst-Mäzens und Unternehmers Günther Fielmann über 60 Fotografien aus dem Werk von Theodor Möller (1873-1953) entgegengenommen. Saskia Lescow, Leiterin der Elmshorner Fielmann-Niederlassung, überreichte Ute Harms im Beisein von Landeskonservator Michael Paarmann die 30 mal 40 Zentimeter großen Abzüge, bei denen es sich um Motive aus dem Kreis Pinneberg aus der Zeit von 1906 bis 1931 sowie um Familienangehörige des Künstlers handelt. Voraussichtlich im Frühjahr 2013 werden diese Fotografien in einer großen Ausstellung zu sehen sein.

Theodor Möller, der als einer der bedeutendsten Fotografen Schleswig-Holsteins gilt, wurde 1873 in Rumohr bei Kiel geboren und besuchte das Lehrerseminar in Bad Segeberg, wo er seine erste Anstellung fand. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er Lehrer in Kiel und wandte sich ab 1900 der Fotografie zu, die sich zu seiner großen Leidenschaft entwickelte. Als Mitglied des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck publizierte er in der Monatsschrift "Die Heimat" seine heimatkundlichen Aufsätze und auch einzelne Fotos aus ganz Schleswig-Holstein, die in ihrer großen Mehrzahl jedoch noch unbekannt und unveröffentlicht sind.

Bereits 1912 erschien sein publizistisches Erstlingswerk "Das Gesicht der Heimat", dem noch weitere Buchprojekte folgten. Möller war seit 1898 mit der aus Ahrensbök stammenden Frieda Michelsen verheiratet. Nachdem ihr Haus in Kiel 1941 zerstört worden war, das Bildarchiv aber gerettet werden konnte, zogen die Eheleute Möller nach Ahrensbök.

Wenige Jahre vor seinem Tod im November 1953 vermachte Möller sein Bildarchiv dem Landesamt für Denkmalpflege in Kiel, zu dessen wertvollsten Bildbeständen es heute gehört. Das Theodor-Möller-Bildarchiv umfasst etwa 6500 Negative.