Klar, die Italiener! Stimmt leider nicht: Bereits 2000 Jahre vor Christus stellen die Menschen im heutigen China Fadennudeln her.

Fast alle von euch kennen und viele lieben sie: die Spaghetti. Doch aus welchem Land kommen die leckeren Nudeln eigentlich? "Italien" werdet ihr rufen. Das behaupten viele Leute. In einem Film mit dem Italiener Bud Spencer ("Plattfuß in Afrika") sagt sein Assistent Caputo sogar: "Spaghetti, die richtig schmecken, kann nur ein Italiener kochen." Das ist natürlich Unsinn. Ebenso ist der Glaube, die Spaghetti kämen aus Italien, umstritten.

Wer sie wirklich erfand, darüber streiten sich die gelehrten Geschichtsforscher. Schon 800 Jahre vor Christi Geburt sollen die Griechen in der Antike Nudeln gekannt haben. Ebenso wie zur gleichen Zeit die Etrusker, die das heutige Mittelitalien bis zur Eroberung durch die Römer (90 vor Christus) beherrschten. Ihr Staat hieß aber nicht Italien, sondern Etrurien.

Außerdem gab es Nudeln an einem anderen Ort noch früher als in Etrurien und Griechenland. 2000 Jahre vor Christus waren im heutigen China schon Fadennudeln, hergestellt aus Hirsemehl - heutzutage sind sie aus Hartweizengries - bekannt. Nach einer Theorie brachte erst Marco Polo, ein Händler aus Venedig, die Nudeln Ende des 13. Jahrhunderts nach Italien. Warum, fragt ihr euch, wollen die Italiener dann unbedingt die Spaghetti erfunden haben? Weil viele von ihnen sagen: Selbst wenn es Nudeln in anderen Ländern früher gab als bei uns, verdankt die Welt die Erfindung vieler schmackhafter Nudelgerichte der Fantasie unserer Spitzenköche. Das gilt auch für die Spaghetti. Guten Appetit!