Diese deutsch-spanische Kombination ist eine echte Win-win-Situation, wie es heute gerne heißt, wenn alle Seiten etwas davon haben. Hierzulande droht und herrscht bereits in vielen Wirtschaftsbereichen ein Fachkräftemangel, weil zu wenige junge Menschen nachrücken oder ausgebildet werden. In Spanien wiederum ist jeder zweite junge Mensch ohne Arbeit. Wenn also deutsche Unternehmen wie die Dana-Senioreneinrichtung examinierte Pflegekräfte aus Andalusien anwerben, kann das nur gut sein. Die frisch ausgebildeten Spanierinnen, die zum Teil sogar studiert haben, erhalten hier die Berufserfahrung, die sie brauchen, um sich weiter zu qualifizieren. Die Altenpflege-Unternehmen decken auf diese Weise einen Teil ihres Fachkräftebedarfs.

Beinahe wäre dieses an sich gute Projekt wieder einmal an der deutschen Bürokratie gescheitert. Aber zum Glück zeigte die neue Landesregierung schnelle Einsicht und erarbeitete eine Kompromisslösung. Denn die ehemalige Bürgermeisterin Pinnebergs, Kristin Alheit, hat völlig Recht: Eine Altenpflegerin muss nicht den großen deutschen Dichter Heine kennen. Es reicht schon, wenn sie gut mit alten Menschen umgehen kann und diese nach allen Regeln der Pflegekunst zu betreuen weiß.

Es zeigt sich, wenn Not am Mann, in diesem Fall am alten Menschen ist, kann die deutsche Verwaltungsbürokratie flexibel sein. Solche schnellen, menschlichen Lösungen wünscht man sich als Modell für ähnliche Fälle.