Stadt kauft Grundstücke im Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen und will Personal in der Verwaltung aufstocken

Elmshorn. Im Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen in Elmshorn soll es endlich voran gehen. Die Stadt hat heimlich, still und leise damit begonnen, die Schlüsselgrundstücke zur Neuentwicklung des 18,5 Hektar großen Areals aufzukaufen. Außerdem schlägt Bürgermeisterin Brigitte Fronzek der Politik vor, vier zusätzliche Stellen in der Verwaltung einzurichten, um das Projekt sowie das zweite Sanierungsgebiet rund um den Bahnhof entscheidend vorantreiben zu können.

Seit 2008 gilt die Sanierungssatzung für den Bereich Krückau/Vormstegen, der südlich an die Innenstadt angrenzt. Voriges Jahr haben die Kommunalpolitiker einen Rahmenplan zur Neuentwicklung des Areals verabschiedet, das lange Jahre industriell und gewerblich genutzt wurde. Davon zeugen das alte Kremer-Gelände, die ehemaligen Verkaufs- und Lagergebäude von Teppich-Kibek und der leerstehende Sky-Verbrauchermarkt. Kernpunkt des Rahmenplans ist es, die Innenstadt über die Krückau hinaus zu erweitern und über den Buttermarkt mit dem neuen Stadtteil Vormstegen zu verbinden. Auf diese Weise wird nicht nur die Geschäftsfläche deutlich erweitert, die Stadt erhält auch ein neues, attraktives Zentrum nebst Flaniermeile und einer kleinen Hafen-City. Sollten sich die Politiker für einen Rathaus-Neubau entscheiden, würde dieser vermutlich auch in diesem Bereich entstehen.

"Die Stadt muss bei der Neuentwicklung des Gebietes den ersten Schritt machen, dann ziehen Privatinvestoren nach", sagt der Erste Stadtrat Volker Hatje. Doch damit die Stadt aktiv werden kann, "benötigen wir die Schlüsselgrundstücke", so Hatje weiter. Noch in diesem Jahr sollen erste Kaufverträge unter Dach und Fach gebracht werden, die Kommunalpolitiker haben bereits hinter verschlossenen Türen grünes Licht gegeben. Um welche Flächen es konkret geht, will Hatje angesichts noch laufender Verhandlungen nicht verraten.

Kein Geheimnis ist, dass der Buttermarkt sich im Besitz der Stadt befindet. Daran grenzt das alte Kremer-Gelände und die Sky-Immobilie an. Diese beiden Flächen dürften vermutlich im Fokus der Stadt stehen. Auch an dem Grundstück Berliner Straße/Ecke Schloßstraße (ehemals Citastrom) und dem 6000 Quadratmeter großen Areal der Post könnte sie interessiert sein.

Sechs Millionen Euro an Städtebaufördermitteln stehen für den Ankauf bereit. Das Geld stammt je zu einem Drittel von Bund, Land und Stadt. "Für die Schlüsselgrundstücke reicht die Summe aus", sagt Hatje weiter. Wie Silke Faber, die Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung, erläutert, bleibt den Eigentümern kaum Verhandlungsspielraum. Die geltende Sanierungssatzung wirkt dabei als Bremse. Faber: "Der Gutachterausschuss des Kreises hat für jedes Grundstück den Wert ermittelt, den es vor Inkrafttreten der Sanierungssatzung hatte. Der Eigentümer muss sich beim Verkauf an diesen Preis halten." Die Wertsteigerung, die einzelne Areale durch eine Neuentwicklung erfahren, bleibe dabei außen vor.

Wenn es nach Stadtrat Hatje geht, dann soll die Verwaltung für das Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen und für das zweite, kleinere Gebiet rund um den Bahnhof die gesamte Abwicklung übernehmen. "Wir können es nicht immer an ein externes Büro vergeben." Allerdings sei die Verwaltung angesichts der Großprojekte Hafenspange, KGSE-Neubau und Rathaus am Ende der personellen Ressourcen angekommen. Hatje: "Wir können solche Großprojekte nicht nebenbei stemmen, sondern brauchen dazu eigene Projektverantwortliche, die nur diese eine Aufgabe haben."

Daher fordert die Verwaltung in ihrem Konzept vier zusätzliche Mitarbeiter: einen Tiefbauingenieur, einen Verkehrsplaner sowie zwei Projektsteuerer. Ob die Politiker angesichts der erheblichen Kosten mitspielen, ist allerdings keineswegs sicher. Hatje hofft auf ein positives Votum und eine Personaleinstellung zum Sommer 2013. "Die Bürger wollen sehen, das was passiert, das die Stadt im Aufbruch ist." Am liebsten, so Hatje weiter, würde er "bald die erste Abrissbirne bestellen".