Stadt kauft Gebäude am Holstenplatz. Sicherheitskonzept für Elmshorner Bahnhof wird umgesetzt

Elmshorn. Aus einer berüchtigten Kaschemme wird ein Dienstzimmer für Polizisten. Die Stadt hat ein Ladenlokal am Elmshorner Holstenplatz gekauft, das zuletzt die Kneipe "Am Bahnsteig" beherbergte. "Wir suchen seit zwei Jahren Räume für die Bundespolizei im Umfeld des Bahnhofs. Jetzt bot sich eine Gelegenheit und wir haben gehandelt", sagt Stadtrat Volker Hatje.

60 000 Euro hat die Stadt für das Geschäft, das vielen Elmshornern noch als "Lotto Werner" bekannt sein dürfte, bezahlt. "Die Kneipe hat ein Publikum angelockt, das wir dort nicht haben wollten", sagt Hatje. Zudem konnte die Stadt dem Betreiber diverse Verstöße gegen geltende Vorschriften nachweisen. Hatje: "Wir haben ihm daraufhin die Konzession entzogen." Seitdem stand das Gebäude leer. Es liegt im Sanierungsgebiet, so dass die Stadt ein Vorkaufsrecht inne hat und dieses auch ausübte. "Jetzt werden wir renovieren", so Hatje. Er rechnet damit, dass die Diensträume zum Beginn des Eisvergnügens am 23. November zur Verfügung stehen. "Wir werden mit der Bundespolizei einen Mietvertrag zu geringen Konditionen abschließen", sagt der Stadtrat.

Die Bundespolizei ist für Bahnanlagen und Bahnhöfe verantwortlich, die Landespolizei für das Umfeld. Weil der Elmshorner Bahnhof ein Kriminalitätsschwerpunkt ist, haben beide Dienststellen ein gemeinsames Sicherheitskonzept entwickelt. Ein Standbein ist, dass die Bundespolizisten eigene Räume in Bahnhofsnähe erhalten, um dort häufiger präsent sein zu können. Die Raumfrage galt bisher als größter Knackpunkt, obwohl sich mit Ernst Dieter Rossmann, SPD, und Ole Schröder, CDU, die beiden Bundestagsabgeordneten des Kreises für eine Lösung stark gemacht hatten. Schröder ist zudem als parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium direkt für die Bundespolizei zuständig.

Hatje: "Der Standort am Holstenplatz ist ideal. Die Präsenz der Polizei wird das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen und dazu führen, dass Drogendealer und Fahrkartendrücker von dort verschwinden." Die Räume sollen neben der Bundespolizei auch den Kollegen der Landespolizei zur Verfügung stehen, damit quasi als zweite Stadtwache dienen. Hatje: "Das wird aber keine Wache im eigentlichen Sinn sein. Eine ständige Präsenz vor Ort ist nicht möglich." Geplant ist, dass die neue Dienststelle so oft wie möglich besetzt ist.

Ein zweiter wesentlicher Punkt aus dem Sicherheitskonzept ist bereits umgesetzt. Die Bahn hat von Mitte bis Ende September die Fahrkartenautomaten versetzt. Die Geräte befanden sich bisher in der Unterführung, die Königstraße und Mühlenstraße verbindet. Gerade dort fühlten sich viele Reisende unsicher. Jetzt stehen die fünf Automaten aus dem Tunnel sowie das Gerät aus der Bahnhofshalle direkt auf den beiden Bahnsteigen, wo sich mehr Leute aufhalten und es übersichtlicher ist. Vier von ihnen sind auf den Bahnsteig Richtung Hamburg und zwei auf dem Bahnsteig Richtung Norden aufgebaut. Dafür mussten mehrere Infovitrinen versetzt werden.