Firma Manke plant 22 Wohneinheiten auf dem ehemaligem Schulgelände an der Birkenallee. Der Kaufpreis beträgt gut zwei Millionen Euro.

Halstenbek. Seit einem Jahr steht die ehemalige Schule Süd leer, nun verkauft die Gemeinde Halstenbek das Gelände an der Birkenallee. Den Zuschlag bekam die Grundstücksgesellschaft Manke aus Henstedt-Ulzburg. 22 Wohneinheiten sollen auf der 17 478 Quadratmeter großen Fläche entstehen. Der Kaufpreis beträgt gut zwei Millionen Euro.

Die Schule Süd wurde in vier Bauabschnitten von 1954 bis 1971 gebaut. Im ersten Schritt entstanden 1954 die zwei Südflügel. 1964 wurden die Pausenhalle und der zweigeschossige Nordflügel gebaut. 1968 folgte das Atrium und 1971 die Turnhalle. Der Entwurf der Firma Manke sieht einen Erhalt der Sporthalle vor. Auch die fünf markanten Linden auf dem ehemaligen Schulhof sollen auf Wunsch der Gemeinde erhalten bleiben.

"Wir sind froh, dass hier jetzt etwas passiert", sagt Halstenbeks Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickman. "An der Schule hängen die Herzen vieler Halstenbeker." Viele Bürger seien hier zur Schule gegangen. Immerhin besuchten in 57 Jahren mehr als 7500 Kinder die Schule Süd. "Die geplante Wohnbebauung passt gut in das Gebiet", sagt Christian Manke, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft. "Die Infrastruktur ist hier sehr gut, der Kindergarten nah und die Busanbindung zur Schule gut." Auf dem Gelände solle ruhiges, zentrales Wohnen mit guter Anbindung geschaffen werden. "Das neue Quartier wird eine gelungene Abrundung für das Gebiet Süd bilden", sagt Hoß-Rickmann. Im Atrium der Schule hatten sich seit 2001 Risse in den Wänden gebildet, der Stahl rostete im Beton jahrelang vor sich hin. Außerdem wurde eine minderwertige Betonqualität in den statisch wichtigen Bauteilen festgestellt. Das Gebäude war in einem instabilen Gesamtzustand. Weil die Schule, insbesondere das Atrium, auf labilem Untergrund gebaut wurde, senkte sich der dritte Bauabschnitt stark ab.

Deshalb waren zuletzt im Eingangsbereich der früheren Kindertagesstätte Regenbogen sogar Flutschotten eingebaut worden. Der Fußbodenbereich der Kita war unter das Niveau des umliegenden Geländes abgesunken. "Durch die völlige Neuausrichtung der Halstenbeker Schullandschaft im Juni 2012 konnte die Schule Süd und auch die Grundschule Nord in der neuen Grund- und Gemeinschaftsschule An der Bek aufgehen", sagt Linda Hoß-Rickmann. Dazu habe außerdem die Ablösung der Haupt- und Realschulen durch Gemeinschaftsschulen beigetragen. Die Kita bekam ebenfalls einen Neubau. Dieser fasst fünf Gruppen.

Der Kaufpreis für das Gelände soll zur Refinanzierung der vielen Bauprojekte in Halstenbek genutzt werden. Die Firma Manke hatte sich in einer deutschlandweiten Ausschreibung durchgesetzt. Die Firma plant Grundstücksgrößen zwischen 405 und 890 Quadratmetern. Der Kaufpreis pro Quadratmeter stehe aber noch nicht fest, sagt Jörg Rusch von der Firma Manke. Auch ob nur Einzel- oder auch Doppelhäuser gebaut werden könnten, sei noch nicht entschieden. "Wir finden hier gute Vorraussetzungen für ein erfolgreiches Projekt vor", sagt Manke. Selbst bauen werde die Firma in Halstenbek Süd aber nicht. "Wir werden das Gebiet erschließen und dann Grundstücke verkaufen, auch wenn das untypisch für unsere Firma ist."

Die Gebäude der bestehenden Siedlung werden der Maßstab für den Stil der Bebauung der Fläche sein. So werden sich die neuen Häuser gut in das Gebiet einpassen. "Wir beginnen jetzt damit, Bodenproben zu nehmen und arbeiten mit der Gemeinde weiter am Bebauungsplan für das Gebiet", sagt Manke. "Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe des Jahres 2013 mit den Erschließungsarbeiten beginnen können." Das alte Schulgebäude, das seit dem 7. Oktober 2011 stillgelegt ist, wird dann bis auf die Turnhalle komplett abgerissen. Die Sporthalle kann auch weiterhin von den Kindergartenkindern und den Halstenbeker Turnvereinen genutzt werden.

Die neuen Flächen sollen junge Familien mit Kindern nach Halstenbek locken. Durch die gute Anbindung sei die Siedlung für Familien sehr attraktiv, sagt Christian Manke. "Die Nachfrage ist lebhaft, es gibt viele Interessenten." Auch die Verwaltung erhalte viele Anfragen auf Bauplätze, sagt Holger Lange vom Fachbereich Bauen und Umwelt. "Ich hoffe, dass sich hier schnell ein nachbarschaftliches Verhältnis aufbaut", sagt Bürgermeisterin Hoß-Rickmann.