Unaufrichtig

19. September: "Am Stadtzentrum blitzt es auf beiden Seiten"

Mag man die Blitzerfalle stadteinwärts vielleicht noch verstehen, aber der Blitzer, der sich "harmonisch in Stadtbild einfügt"(Hersteller-Werbung), stadtauswärts erfüllt offensichtlich nur den Zweck, den satten Überschuss, den der Kreis Pinneberg durch seine Blitzer-Aktivitäten erzielt, zu erhöhen.

Anders ist der Standort nicht zu erklären. Meines Wissens gab es in den letzten Jahren hier nicht einen einzigen nennenswerten Unfall - das Argument "Wegen der Verkehrsicherheit" scheidet also komplett aus - und der Autofahrer sieht wenige Meter hinter dem Blitzer bereits das Ortsende-Schild sowie eine gut ausgebaute Schnellstraße mit Tempo 100, das Stadtzentrum und die Fußgängerampel liegen bereits weit hinter ihm.

Sollte der Kreis Pinneberg auch nur einen Funken Aufrichtigkeit besitzen, stellt er, wie in anderen Gemeinden lange üblich, ein Schild mit dem Hinweis auf die angebliche "Gefahrenstelle" auf. Das sollte bei dem erwarteten Gewinn aus der Anlage wohl noch drin liegen.

Michael Björnson

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