Halstenbek. Auf den Kulturkreis Halstenbek kommen schwere Zeiten zu. Der Verein organisiert seit 20 Jahren Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Baumschulgemeinde. Nun könnte der Kulturkreis schleichend sterben. Die Gemeinde Halstenbek hat die Zuschüsse in diesem Jahr komplett gestrichen. Schon in den vergangenen Jahren hatte die Gemeinde das Budget des Kulturkreises immer weiter gekürzt, nun ist nichts übrig.

"Wir finanzieren uns jetzt nur noch über die Mitgliedsbeiträge und über Spenden", sagt Klaus Hohenstein, Zweiter Vorsitzender des Kulturkreises. Die Spenden würden hauptsächlich für die große Neujahrsgala verwendet. Langfristig bedeute das aber, dass der Verein die Zahl der Veranstaltungen zurückfahren müsse. "Das ist ein Teufelskreis", sagt Kulturkreis-Vorsitzende Tamara Böhning. "Die Mitglieder sollen für ihre Beiträge etwas geboten bekommen und wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden, treten sie aus. Dadurch haben wir noch weniger Geld." Für 2013 sei nicht klar, ob der Kulturkreis wieder acht Veranstaltungen bieten könne.

Ein weiteres Problem ist, dass der Verein keinen eigenen Veranstaltungsraum hat und deswegen von Kirche und Schulen abhängig ist. "Wir müssen Räume anmieten und Gagen bezahlen. Das kriegen wir allein durch Ticketverkäufe und Mitgliedsbeiträge nicht wieder rein", sagt Hohenstein. "Die Anzahl der Veranstaltungen ist momentan die einzige Variable, um Geld einzusparen." Die Mitgliedsbeiträge könnten nicht erhöht werden, sagt Hohenstein.

Für die Vorsitzenden des Kulturkreises zeugt die Kürzung von Ignoranz. "Die Politiker loben unsere Arbeit, trotzdem werden die Zuschüsse komplett gekürzt", sagt Böhning. Die Situation des Kulturkreises sei den Politikern bekannt, allerdings werde die Notwendigkeit von Kultur für Halstenbek nicht erkannt, sagt Böhning. "Vor sechs Jahren hat der Kulturkreis noch etwa 8000 Euro Zuschüsse erhalten, dieser Betrag ist seitdem aber immer weiter reduziert worden", sagt sie. Halstenbek sei ein Zuzugsgebiet und müsse für die neuen Einwohner auch kulturell attraktiver werden, sagt Klaus Hohenstein. "Ohne Geld geht das nicht."