Pinnebergs SPD will Neubau der Pinneberger Grund- und Gemeinschaftsschule prüfen

Pinneberg. Die Pinneberger SPD-Fraktion will die Situation der 700 Schüler an der Grund- und Gemeinschaftsschule im Quellental verbessern. "Seit Jahren wird an dieser Schule saniert, doch bisher blieb es stets bei einem Flickwerk", sagt der SPD-Landtagsabgeordnete und Ratsherr Kai Vogel. Angela Traboldt, Fraktionschefin der SPD-Fraktion, ergänzt: "Der Sanierungsstau an dieser Schule ist im Vergleich zu anderen Schulen beachtlich."

Kai Vogel besuchte kürzlich die Schule, um sich selbst von dem baulichen Zustand ein Bild zu machen. Seine Bilanz: Mehrere Wände und Decken sind von Schimmel befallen. In einer Notlösung wurde ein Schrank mit Plastikfolie zugeklebt, um den Sporenflug zu minimieren. In einer Wand wachsen bereits Pilze. Die dünne Verglasung einzelner Fenster stellt für Schüler ein Sicherheitsrisiko dar. Eine Notfalltür lässt sich schon lange nicht mehr öffnen, weil diese verzogen ist. In der Sporthalle ist es nicht möglich, eine Trennwand zu installieren, so dass der Unterricht von mehreren Klassen eine unzumutbare Lärmbelästigung für Kinder und Lehrkräfte darstellt. Das Lehrerzimmer ist zu klein.

"Wer diesen Raum betritt, fragt sich, wie dort Vor- und Nachbereiten des Unterrichts stattfinden soll. Erholungsphasen sind für die Lehrkräfte hier jedenfalls nicht möglich und dies ist an einer Ganztagsschule dringend notwendig", sagt Kai Vogel, ehemaliger stellvertretender Schulleiter der Klaus-Groth-Schule in Tornesch.

Bei dem enormen Sanierungsbedarf stelle sich für die Sozialdemokraten die Frage, ob ein Neubau der Schule nicht wirtschaftlicher wäre. Wie soll der Neubau angesichts der knappen Kassen in Pinneberg realisiert werden?

Gerhard Thomssen, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses: "Die Flächen des jetzigen Schulstandorts, die nahezu vollständig Eigentum der Stadt sind, könnten als Wohnbauflächen ausgewiesen werden." Die Stadt könnte die Flächen veräußern und aus dem Erlös einen Teil der Kosten für eine neue Grund- und Gemeinschaftsschule, die dann in der Kaserne gebaut werden sollte, finanzieren. "Bei den zu erwartenden enorm hohen Sanierungskosten am jetzigen Schulbau ist es gut möglich, dass diese Lösung wirtschaftlicher ist", sagt Gerhard Thomssen. "Außerdem bekämen wir dann eine Schule, die modernsten Ansprüchen gerecht wird."

Die Kaserne ist für die Sozialdemokraten ein idealer Standort für die Grund- und Gemeinschaftsschule. "Dort plant die WABE bereits eine Akademie für Erzieherinnen und Erzieher, dazu Sporteinrichtungen und eine zunächst zweizügige private Grundschule", sagt Angela Traboldt, "ein ausgezeichnetes Umfeld für unsere Grund- und Gemeinschaftsschule".

Jetzt soll die Verwaltung das Modell der Sozialdemokraten durchrechnen, bevor dann möglichst bald entschieden werden kann, ob saniert oder neu gebaut wird.