Die Straße ist schmal, der Fußweg an machen Stellen noch viel schmaler. Tagtäglich schieben sich zur Hauptverkehrszeit Blechlawinen über die Bundesstraße 431, die Wedel teilt. Das setzt nicht nur den Gebäuden in der Altstadt zu, sondern kratzt auch gewaltig an den Nerven der Anwohner, denen seit Jahren Besserung versprochen wird. Nach der Entscheidung im Planungsausschuss glaubt allerdings kaum noch einer der Anlieger an eine Verkehrsberuhigung der Altstadt. Das Vertrauen in die Kommunalpolitiker ist gestört.

Es gibt gute Argumente für die bereits beschlossene Nordumfahrung und auch viele dagegen. Darum geht es nicht. Es geht auch nicht darum, dass gespart werden muss. Natürlich gehören angesichts eines Haushaltslochs im Millionenbereich alle Projekte auf den Prüfstand, dazu zählt auch die Nordtrasse. Das Problem ist die Begründung für die Kehrtwende in der Verkehrspolitik. Kein Geld in der Kasse? Damit kämpfen andere Städte seit vielen Jahren mehr oder weniger erfolgreich.

Die für Wedel ungewohnte Situation einer sehr angespannten Haushaltslage sorgt dafür, dass sich das Totschlagargument Geld derzeit wie eine Plage ausbreitet. Die am Ende von den Kürzungen Betroffenen haben anderes verdient. Die Argumente für und gegen ein Projekt sollten erst abgewogen werden. Dann muss man sich über alternative Finanzierungen notfalls auch zu Lasten anderer teurer Großprojekte unterhalten.