Rellingen. Ein riesiger schwarzer Rauchpilz stand gestern Nachmittag über dem Rellinger Ortsteil Egenbüttel. Beim Abriss einer ehemaligen Fabrikhalle an der Industriestraße war gegen 14 Uhr ein zwölf Meter langes Abluftrohr einer Heizungsanlage in Brand geraten. 35 Kräfte der Feuerwehren aus Egenbüttel und Halstenbek hatten das Feuer innerhalb kurzer Zeit unter Kontrolle. Es traten giftige Dämpfe aus. Eine Gefahr für Menschen bestand nicht.

In dem Gewerbekomplex war lange Jahre die Autoliv Stakupress ansässig. Die Firma hieß zuletzt Norma GmbH und stellte im Frühjahr 2012 den Betrieb ein. Die Halle, in der Automobilbauteile und Kunststoffprodukte hergestellt wurden, wird derzeit mittels eines Krans von oben nach unten abgetragen. Die Abluftrohre des Schornsteins, die außen am Gebäude entlanglaufen, sollten gestern zerteilt und abgenommen werden. "Das Feuer ist bei Schweißarbeiten entstanden. Als das erste Fahrzeug eintraf, war ein offenes Feuer am Schornstein sichtbar", sagt Hans Ulrich Soquat, Gruppenführer der Feuerwehr Egenbüttel.

Weil mit der Rauchwolke giftige Dämpfe austraten, mussten die Feuerwehrleute unter Atemschutz arbeiten. Die Polizei sperrte das Umfeld des Brandortes ab. Zeitweise war auch die viel befahrene Pinneberger Straße betroffen. "Der Einsatz hat eine Stunde gedauert", so Soquat weiter. Er beklagt sich über viele Schaulustige, die trotz möglicher Gesundheitsgefahren Handy-Fotos von dem Rauchpilz machten. Vorsichtshalber war auch eine Rettungswagenbesatzung vor Ort. Es gab keine verletzten Personen.

Die Feuerwehrleute verschlossen am Einsatzort die Gullys mit Dichtkissen. Damit sollte ein Eindringen des verunreinigten Löschwassers in die Kanalisation verhindert werden. Das Löschwasser wurde später nach Absprache mit dem Kreisumweltamt und dem Rellinger Ordnungsamt in die Schmutzwasserkanalisation gepumpt. Ein Gebäudeschaden entstand nicht, da die Halle abrissreif war.