Quickborn hat an fünf Stellen im Stadtgebiet Hundekot-Tütenspender aufgestellt. Die Hundehalter sind davon sichtlich begeistert.

Quickborn. Wenn Brigitte und Norbert Stoll aus Quickborn mit ihrem Michel Gassi gehen, haben sie immer einen Plastikbeutel dabei. Die kleinen Häufchen ihres Irish Soft Coated Wheaten Terrier wollen sie keinesfalls am Wegesrand zurücklassen, sodass andere Spaziergänger Gefahr laufen, aus Versehen in diese stinkenden Hinterlassenschaften zu tappen. "Wir haben uns selber schon so oft geärgert, wenn wir irgendwo einen Hundehaufen gesehen haben", sagt Brigitte Stoll. "Wir haben den Beutel immer dabei."

Wer die Tüte für das Hundehäufchen beim Gassigehen nicht mit sich trägt, hat nun in Quickborn keine Ausrede mehr. Seit ein paar Wochen hat die Stadtverwaltung an fünf Auslaufbereichen der Stadt sowie am Rathaus Tütenspender aufgestellt, an denen sich jeder Hundehalter im Notdurftfall kostenlos bedienen kann und soll. Im März war das noch anders. Abendblatt-Recherchen hatten damals ergeben, dass Quickborn die einzige Stadt im Kreisgebiet ohne diesen Service war. Ein Artikel in der Regionalausgabe Pinneberg war offenbar Ansporn für die Verwaltung, in Sachen Hundekot-Tüten aktiv zu werden.

Die Beutel für die Hinterlassenschaften des Hundes hängen jetzt am Rathausplatz, am Birkenwäldchen in der Querstraße, am Heidmoor in der Kampstraße, am Dorotheenplatz in der Bahnhofstraße und am Freizeitsee im Harksheider Weg.

Helga Lohse, Fachbereichsleiterin für Ordnungsfragen, waren die überall im Stadtgebiet verstreuten Hundehaufen schon lange ein Gräuel. Auf das neue Angebot habe es fast ausschließlich positive Resonanz gegeben. "Ich begrüße Ihr Projekt 'Aktion für saubereres Quickborn' ausdrücklich", schrieb ihr ein Bürger. "Es wäre wünschenswert, wenn die gefüllten Beutel dann in einem Mülleimer und nicht in der Landschaft entsorgt würden."

+++ Hier gibt es die Tüten +++

Das passiere eher selten, heißt es vom Bauhof. "Die Entsorgung über die öffentlichen Mülleimer scheint zu funktionieren." Angenehm für die Kollegen wäre es nur, wenn die Beutel dann auch verschlossen seien.

Karin Jansen, die 60 Hunde und deren Halter in Quickborn im artgerechten Umgang miteinander ausbildet, freut sich über den Tüten-Service. "Das ist sehr schön und notwendig, dass die Stadt Quickborn so etwas macht." Sie habe schon manches Mal zur eigens mitgebrachten Tüte gegriffen, um einen im Weg liegenden Hundehaufen im nächsten Mülleimer zu entsorgen. Ihre zwei- und vierbeinigen Schüler versuche sie, entsprechend zu sensibilisieren. "Schließlich möchte niemand in so einen Haufen reintreten."

Hundehalterin Lina Albrecht sagt: "Das ist eine Super-Sache. So etwas sollte es überall geben. Wenn erst mal so ein Automat steht, fehlt den Hundehaltern das Argument, warum sie den Haufen nicht wegmachen." Ihr Vorschlag: Am Prophetensee müsse noch ein Tütenspender stehen. Dort würden auch viele Hunde ihre Geschäfte hinterlassen. Hundehalterin Nina Lauer findet die Automaten sehr sinnvoll: "Auf manchen Wegen und Wiesen liegen extrem viele Hundekothaufen herum."

Norbert Stoll fordert, dass die Sanktionen für Hundehalter verschärft werden, die sich nicht an der Entsorgung beteiligen.

Ein Ordnungsgeld von 35 Euro könnte sie dafür verhängen, sagt Ordnungsamtschefin Helga Lohse. Einmal habe sie ein Mädchen mit seinem Hündchen erwischt und zur Rede gestellt. Die junge Dame habe ihren Vater angerufen, um zu fragen, ob sie verpflichtet werden könne, den Hundekot zu entfernen, erzählt Helga Lohse. "Spinnst du? Mach' das weg!", habe der Vater seiner Tochter ins Handy gerufen und schon sei der Fall erledigt gewesen.