Der 40 Meter hohe Uetersener Wasserturm steht im Nordosten der Stadt an der Birkenallee. Er gilt nach dem Denkmalschutzgesetz als Technisches und Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. Der Turm wurde 1926 vom Unternehmen Dykerhoff & Widmann erbaut. Experten sehen in ihm eine Architektur zwischen traditionellen und modernen Bauformen, bei der der zylindrische Wasserbehälter über einer offenen Stahlbeton-Skelettkonstruktion liegt.

In den ersten Betriebsjahren bis zum Zweiten Weltkrieg versorgte der Wasserturm etwa 7500 Uetersener Einwohner mit Trinkwasser. Während des Krieges gab es Erwägungen, den Wasserturm zu sprengen, da er als Orientierungshilfe für feindliche Flugzeuge in Frage kam.

In der Nachkriegszeit bis zur Stilllegung im Jahr 1967 versorgte der Turm bis zu 15 000 Einwohner mit Wasser. Später gab es noch einmal Überlegungen, den Turm zu sprengen oder abzureißen, doch das war nach dem damaligen Stand der Technik nicht möglich, da zwischenzeitlich in der unmittelbaren Umgebung Häuser gebaut worden waren.

In den folgenden Jahren kam noch die Idee auf, den Wasserturm anders zu nutzen. So sollte der Turm als Wohnung oder als Aussichtsturm umgebaut werden. Aus Kostengründen wurde das nicht realisiert, da der obere Teil des Turms nur über eine schmale offene Treppe zu erreichen ist und ein Aufzug eingebaut werden müsste.