Wedel ist in vielerlei Hinsicht vorbildlich - in diesem Fall nicht. Trauungen allein im Standesamt anzubieten, ist einfach von vorgestern. Zahlreiche Paare, die nicht vor den Kirchaltar treten wollen, wünschen sich immer häufiger eine ungewöhnliche standesamtliche Eheschließung. Während das in anderen Gemeinden möglich ist, müssen Braut und Bräutigam aus Wedel das Besondere in anderen Städten suchen.

Dabei hat Wedel doch nun wirklich Einiges zu bieten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich in einem Raum mit besonderer Atmosphäre ewige Liebe zu schwören. Das Schulauer Fährhaus ist so ein Ort.

Selbstverständlich verfolgen die neuen Betreiber des Traditionsrestaurants auch aus kommerziellem Interesse die Idee der Trauung mit Blick auf die Elbe. Allerdings liegt es auch im Interesse der Stadt Wedel, das Thema weiterzuverfolgen. Paare, die sich hier das Ja-Wort geben, locken Gäste her, bringen Umsatz in die Gastronomie und tragen den Namen Wedel hinaus in die Welt. Das würde dem Image der Stadt gut tun. Es würde aber auch für die Wedeler eine weitere Identifikationsmöglichkeit mit ihrer Heimatstadt schaffen. Dafür muss die Stadtverwaltung aktiv werden und wie beispielsweise die Gemeinde Halstenbek auf Einrichtungen zugehen. Wie wäre es mit Trauungen im Reepschlägerhaus oder einem Hochzeitspavillon auf öffentlichem Boden mit Blick auf die Elbe? Dafür wären die Ehepaare bestimmt auch bereit, einen Gebührenaufschlag zu zahlen, mit dem dann der höhere Personalaufwand abgedeckt werden könnte.