Finanzierung von “JiMs Bar“ steht bis Ende 2013. Hoffnung auf frühe Verlängerung

Kreis Pinneberg. "JiMs Bar" ist eines der erfolgreichsten Projekte im Kreis Pinneberg, um junge Leute vor dem Alkoholkonsum zu warnen und davon abzuhalten. Seit sieben Jahren betreiben Kreisjugendring, Kreisjugendschutz und der Ahornhof in Groß Offenseth-Aspern diese alkoholfreie Cocktailbar. Die Finanzierung ist aber nur noch bis Ende 2013 gesichert. Und da die Kreispolitiker im Herbst über einen neuen Doppelhaushalt für 2013/14 beraten werden, möchte Kreisjugendschützerin Andrea Pinzek schon jetzt ein Signal haben, ob dieses Projekt weiter gefördert werden soll. Das Jahresbudget beträgt 51 000 Euro, wovon bis Ende 2013 aus EU-Mitteln 34 000 Euro fließen. Ab 2014 müsste der Kreis Pinneberg die Summe allein tragen.

"JiM" steht für Jugendschutz im Mittelpunkt, darum auch die ungewöhnliche Schreibweise. Es ist ein umgebauter Getränkewagen, der von der gemeinnützigen Gesellschaft für Jugend- und Suchthilfe gewartet und an Vereine, Verbände, Betriebe und Kommunen für Feiern und Feste verliehen wird. Der Kreisjugendring bildet die Barmixer aus, wofür es jedes Jahr vier Schulungen gibt. 600 wurden inzwischen in die Zubereitung von leckeren Fruchtsaft-Cocktails eingeweiht. Die Barkeeper lernen aber auch Hygienevorschriften, das Einmaleins der Verkaufsförderung und das Präventionskonzept, das dahinter steht. So können sie die meist jugendliche Kundschaft fachmännisch beraten und ihnen die Suchtgefahren des Alkohols sowie die Vorzüge dieser alkoholfreien Mixgetränke ausführlich erläutern und anpreisen.

Pro Jahr wird die alkoholfreie Cocktailbar rund 50-mal ausgeliehen, sagt Andrea Wulff vom Ahornhof. Für einen Tag koste die Miete 70, für zwei Tage 100 Euro ohne Barkeeper. Diesen stellten die meisten Vereine selbst. Ansonsten kämen noch einmal zehn Euro pro Stunde an Personalkosten hinzu. Beim Ahornhof seien zwei Halbtagskräfte und eine 400-Euro-Stelle mit diesem Projekt beschäftigt. "Das Projekt ist total klasse", sagt Ingo Waschkau vom Kreisjugendring. "JiMs Bar" sei die attraktive Alternative zu den alkoholischen Angeboten wie Bierwagen und Weinständen auf öffentlichen Festen und kommunalen Veranstaltungen. "Wir sollten das Projekt fortsetzen."

CDU-Fraktionschefin Heike Beukelmann wundert sich allerdings, warum der Jugendhilfeausschuss bereits bei der nächsten Sitzung am Donnerstag, 20. September, darüber entscheiden soll. "Sinnvoller wäre es doch, dieses Projekt in die allgemeine Suchtberatung einzubauen und erst zu den Haushaltsberatungen im Oktober/November darüber zu befinden." Dafür gibt der Kreis jedes Jahr 1,6 Millionen Euro aus, sodass die fehlenden EU-Mittel leicht aus diesem Topf umgeschichtet werden könnten, sieht der Vorschlag Beukelmanns vor.