Haseldorf/Stade. Der Energiekonzern E.on legt seine Kraftwerkspläne für Stade offenbar auf Eis. Lediglich die beiden Werke in Datteln und in Rotterdam sollen noch gebaut werden. Im Handelsblatt wird ein E.on-Konzernsprecher wie folgt zitiert: "Wir planen vorerst für Westeuropa keine weiteren Gas- und Kohlekraftwerke mehr, weil der Markt sie nicht braucht."

Für die Bürgerinitiativen, die sich beiderseits der Elbe wegen der zu erwartenden Umweltbelastung gegen das Projekt gegründet hatten, eine gute Nachricht. Dazu zählt auch die Bürgerinitiative Haseldorfer Marsch.

"Nach meinem Kenntnisstand hat E.on bislang seine Pläne hier bei uns noch nicht offiziell zurückgezogen. Wir arbeiten weiter an dem Bebauungsplan", sagt dagegen Dirk Kraska, Erster Stadtrat in Stade.

Anfang September 2011 hatte der Stader Verwaltungsausschuss grünes Licht für die beiden Bebauungspläne für das E.on-Kraftwerk und das Gaskraftwerk des Stader Chemiekonzerns Dow gegeben. Das Gaskraftwerk der Dow ist inzwischen im Bau.

Christian Drepper, Sprecher der E.on-Zentrale in Düsseldorf, bestätigt zwar, dass E.on derzeit nur noch die beiden Kraftwerke im Ruhrgebiet und in den Niederlanden baue, rudert aber gleichzeitig zurück. Die Aussage, die im Rahmen eines Pressegesprächs mit Kraftwerksexperten gefallen sei, habe keine Konsequenzen für Stade. Ob ein Projekt am Ende tatsächlich gebaut werde oder nicht, entscheide sich in einer relativ späten Planungsphase. Für den Standort Stade gebe es in der jetzigen Planungsphase keine definitive Zu- oder Absage.