Niemand. Das klingt erst mal nach wenig, ja fast nach gar nichts. Hinter diesem Namen steht aber ein Projekt, das im Kreis Pinneberg seinesgleichen sucht. Gesang mit vielen Effekten, Gitarre und Synthesizer, gespielt und gesungen von Per Sievers, 20. Dazu Beats, zusammengesetzt aus verschiedenen Samplern, abgespielt über digitale und analoge Synthesizer, produziert von Marek Ehlers, 19. Ergänzt werden die beiden durch Marius Thieme, 19, der das bizarre Klangbild durch sein Äußeres vervollständigt. Bei Gigs tritt er als Clown geschminkt auf, hat die Rolle des singenden und sprechenden Gimmicks.

Das klingt alles sehr kompliziert und mit Sicherheit ist die Musik der Drei nicht leicht zu verstehen und zu durchdringen. Umso leichter fällt es, dazu zu tanzen. Obwohl sie in den Texten die Zwänge der modernen Gesellschaft anprangern, schaffen die Beats, gepaart mit den Synthezisern eine Stimmung, die geprägt ist von Aufbegehren und Widerstand und den Zuschauer gerade deshalb anzieht und zum Tanzen treibt.

Musikalisch einordnen, so man es denn will, kann man Niemand wohl am ehesten im Electroclash. Als Band bezeichnen sie sich nicht, viel mehr als "LiveAct". Musik kombiniert mir Ästhetik und Lyrik. Niemand sind ein Theaterstück, eine Inszenierung. Ein Karneval der dunklen Seelen. Niemand sind etwas ganz Besonderes und auf jeden Fall hörenswert. Online gibt es unter www.facebook.com/nienieniemand die Songs der Drei zu hören. Auf YouTube gibt es auch ein Video zum Stück "Set Me Free" zu sehen.