Bereits zum zweiten Mal: Elmshorn präsentiert eine ganze Woche lang “Culturelles“ mit einem vielfältigen und interessanten Programm.

Elmshorn. Wenn es um Kultur geht, dann ziehen in Elmshorn alle an einem Strang. "Die Stadt Elmshorn ist zwar nicht die größte, aber was hier geboten wird, ist in der Tat groß", sagt Anna Haentjens, Erste Vorsitzende vom Haus 13. Sie ist eine der zahlreichen Organisatoren der Kulturwoche "Culturelles", die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet und bei der sich acht Elmshorner Kultureinrichtungen gemeinsam präsentieren. Zwischen dem 16. und 23. September stehen zahlreiche unterschiedliche Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen und Ausstellungen auf dem Programm.

Die Idee, sich gemeinsam zu präsentieren, hatten die unterschiedlichen Kulturschaffenden Elmshorns schon länger. "Weil wir so gut miteinander harmonieren", so Haentjens. "Zunächst wollten wir eine Lange Nacht der Kunst machen, so wie es in vielen größeren Städten üblich ist. Aber dann haben wir gemerkt, dass wir so viel zu bieten haben, dass wir eine ganze Woche füllen können."

So ging im Frühjahr 2011 die erste Kulturwoche über die Bühne, an der sich das Haus 13, das Stadttheater, das Industriemuseum und der Kunstverein Elmshorn beteiligten. Genau wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Mal wieder ein übergreifendes Thema. Unter dem Motto "Elmshorn hat Art" stehen Elmshorner Künstler sowie Veranstaltungen mit Heimatbezug im Vordergrund. "Die Anregung dazu kam von Kirsten Berendsen, eine der Eignerinnen vom Haus 13 und ich finde es ist ein wunderbares Thema", sagt Anna Haentjens.

"Es gibt so viele Menschen, die ihre Heimat verloren haben. Ich denke, das ist etwas, was wir alle schon mal in irgendeiner Form erlebt haben. Man kann in goldenen Schlössern leben, und sich trotzdem nicht zu Hause fühlen." Ihr selbst sei es einmal so gegangen, als sie in einem Haus lebte, das riesig war, in dem aber trotzdem kein Glück gewesen sei. In Elmshorn allerdings fühlt die in Emden geborene Sängerin sich zu Hause. "Ich wohne seit 1995 hier und wurde so liebevoll aufgenommen. Elmshorn ist meine Wahlheimat."

+++ Das Programm +++

Passenderweise eröffnet Haentjens die Kulturwoche am 16. September. In dem literarisch-musikalischen Programm "Mein Stück Erde - mein Stück Himmel", das sie nach einer Eröffnungsrede von Bürgermeisterin Brigitte Fronzek in der Volkshochschule Elmshorn aufführen wird, spürt sie der Bedeutung von Heimat und Fremde nach. Die vorgetragenen Gedichte und Lieder reichen von der Zeit der Französischen Revolution bis heute und stammen sowohl von Dichtern wie Kurt Weill oder Heinrich Heine, die selbst emigrieren musste, als auch von Anna Haentjens. So trägt sie zum Beispiel ein selbst verfasstes Gedicht vor, das "Lili Marleen"-Komponist Norbert Schultze einst für sie vertont hat.

Außer der Volkshochschule, die dieses Jahr erstmals Teil der Kulturwoche ist, sind auch die Stadtbücherei Elmshorn und die Paradies Gartengalerie neu mit dabei. In der Stadtbücherei liest am Donnerstag, 20. September, die Elmshorner Autorin Christine Raudies aus ihren Kinderbüchern. Im Paradies Gartengalerie derweil ist am 21. September die Schreibschmiede der Drostei Pinneberg zu Gast, die sich für die Kulturwoche auf Spurensuche zum Thema Heimat begeben hat. Ein weiterer Neuling der Kulturwoche ist außerdem die Theatergruppe der Ehemaligen der Elsa-Brandström-Schule, die sich am 18. September im Stadttheater mit dem Krimiklassiker "Der Hexer" von Edgar Wallace präsentiert. Hartmut Deutsch, einst Studienkollege von Anna Haentjens, hat außerdem dafür gesorgt, dass die von ihm organisierte "Lange Nacht der Kirchen" dieses Jahr im Rahmen der Kulturwoche "Culturelles" stattfindet. So haben die Elmhorner Kirchen am 22. September besonders lange geöffnet und präsentieren sich mit Konzerten, einer Ausstellung und Gottesdiensten. "Da kann man viel erleben und ich finde es toll, dass diese Veranstaltung nun an die Kulturwoche angebunden ist", so Haentjens.

Die jüngeren Semester derweil sind am 21. September im Haus 13 richtig, wenn die Elmshorner Rockband Mary Jane Killed The Cat auf der Bühne steht. Und wer gerne Labskaus isst, sollte sich bis heute für den Shantyabend im Industriemuseum am 20. September anmelden. Dort gibt es nämlich Labskaus satt. Vielfältiger und abwechslungsreicher könnte das Programm der im zweiten Jahr beachtlich angewachsenen Kulturwoche kaum sein. Darauf ist auch Anna Haentjens stolz. "Durch meinen Beruf als Sängerin komme ich viel rum", sagt sie. "Aber was man hier in Elmshorn alles verwirklichen kann, ist einfach toll."