Der junge Mann geriet am Freitag auf der Landesstraße in Höhe Waldenau in den Gegenverkehr. Das Auto brannte völlig aus.

Pinneberg. Die Landesstraße Schenefeld-Elmshorn (LSE) ist erneut einem Autofahrer zum Verhängnis geworden. Seit Langem gilt sie als gefährliche Strecke, vor allem auf dem Abschnitt in Höhe des Pinneberger Stadtteils Waldenau. Am Freitagvormittag geriet dort ein junger Mann in den Gegenverkehr. Der von ihm gesteuerte Peugeot 207 wurde beim Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Minivan regelrecht zerrissen und fing Feuer. Für den Peugeot-Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg konnten nur noch seine Leiche bergen. Bei dem Unfallopfer handelt es sich um einen 21 Jahre alten Mann aus Schenefeld.

Freitag, gegen 8 Uhr: Auf der LSE rollt starker Berufsverkehr vor allem in Richtung Hamburg. Auf Höhe der Brücke zwischen dem Kreisverkehr am Pinneberger Rosenfeld und der Abfahrt Waldenau kommt plötzlich ein aus Richtung Hamburg kommender Peugeot 207 nach rechts von der Fahrbahn ab. Als sein Auto den Randstreifen touchiert, reißt der Fahrer offenbar abrupt das Lenkrad herum. Die Straße ist noch nass vom Regen. Der Fahrer verliert die Kontrolle. Der Kleinwagen schleudert nach links, gerät auf der hier zweispurigen Straße in den Gegenverkehr und prallt mit einen entgegenkommenden blauen Peugeot-Minivan frontal zusammen. Der Appener, 37, am Steuer des Minivans hat laut Zeugen keine Chance mehr, die Kollision der beiden Autos zu verhindern.

Durch die gewaltige Kraft des Aufpralls hebt der Peugeot 207 ab, wird über die Leitplanke in einen Graben geschleudert und fängt sofort Feuer. Der Motorblock des Fahrzeugs wird aus der Verankerung gerissen und rutscht mehr als 30 Meter weit über den Asphalt.

Der 21-jährige Insasse des Fahrzeugs ist vermutlich bereits direkt nach dem Zusammenstoß tot. Laut Zeugenaussagen ist der Unfallverursacher nicht angeschnallt gewesen.

Als Feuerwehr und Polizei einige Minuten später eintreffen, bietet sich ihnen das Bild eines Trümmerfelds. Die Feuerwehr löscht das brennende Wrack mit Schaum, nachdem Ersthelfer vergeblich versucht haben, die Flammen zu ersticken. Den insgesamt 19 Einsatzkräften der Wehr kommt die traurige Aufgabe zu, den Leichnam gegen 8.45 Uhr aus dem Wrack zu ziehen. Dabei werden hydraulische Werkzeuge eingesetzt. Stundenlang sind danach die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Pinneberg und Waldenau sowie Mitarbeiter der Straßenmeisterei mit den Aufräum- und Reinigungsarbeiten beschäftigt. Die LSE bleibt bis gegen 14.30 Uhr voll gesperrt.

Laut Augenzeugen soll der Unfallfahrer bei normalem Tempo unterwegs gewesen sein. Weshalb er die Kontrolle über seinen Wagen verlor, bleibt zunächst ungeklärt. Ein Sachverständiger wird hinzugezogen, er soll den genauen Unfallhergang untersuchen. Laut Abendblatt-Information handelt es sich bei dem Unfalltoten um einen erfolgreichen Radsportler. Der Peugeot 207 soll seinem Großvater gehört haben.

Der 37 Jahre alte Mann, der in dem anderen am Unfall verwickelten Wagen saß, steht unter Schock. Der Appener wird mit Verletzungen im Brust- und Bauchbereich im Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. In die Klinik kommt auch eine Augenzeugin, die einen Schock erleidet. Glück hatte der Mann, dessen Auto hinter dem Appener fuhr. Er konnte mit seinem Fahrzeug noch rechtzeitig dem auf seinen Wagen zuschießenden Motorblock ausweichen. Nachdem er die Polizei verständigt hatte, versuchte dieser Mann verzweifelt, einen Feuerlöscher aufzutreiben. "Dass bei diesem Einschlag überhaupt noch jemand wieder aus dem Auto kommt, hätte ich nicht gedacht", sagte der Zeuge dem Abendblatt. Der verletzte 37-Jährige, der gleich nach dem Frontalzusammenstoß aus seinem Auto steigen konnte, half dem Mann sogar noch.

Pinnebergs Wehrführer Uwe Kuhlmann und seine Kameraden werden immer wieder zu schweren Unfällen an der LSE gerufen. "Ich fahre die Strecke selbst nicht gerne", sagte Kuhlmann am Freitag. Auch andere stellten sich die Frage, warum auf der Landesstraße kein verschärftes Tempolimit und auf dem zweispurigen Stück kein generelles Überholverbot gilt.

Ende Januar war eine Autofahrerin aus Hamburg in Höhe Waldenau frontal in den Gegenverkehr geraten. Der Renault Twingo der Frau stieß mit einem Opel Corsa zusammen. Dabei wurden vier Menschen schwer verletzt. Zwei Jahre zuvor, am 23. Januar 2009, kollidierten gegen 6.30 Uhr bei Waldenau der BMW eines damals 62 Jahre alten Pinnebergers und ein Kleinlastwagen, gesteuert von einem 54 Jahre alten Wedeler, frontal. Der Pinneberger, der auf die Gegenfahrbahn geraten war, erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen.